Alaaf!


KarnevalSpätestens, wenn sich der eine Teil der Belegschaft zum abendlichen Besäufnis verabredet und der andere Teil sich gegenseitig scherzhaft viel Spaß in Düsseldorf oder Mainz wünscht, weiß man als Zugezogener: Die Session startet in die heiße Endphase. Seit Tagen wird unter meinen Kollegen über Plätze diskutiert, von denen man möglichst viel vom Umzug sehen kann, sich über Kneipen mit anständiger kölscher Musik unterhalten – und selbstverständlich werden die neuesten Karneval-Hits schon einmal lauthals einstudiert, um sich auch unter Einfluss hochprozentiger Erfrischungsgetränke noch lückenfrei an die Texte erinnern zu können.

Köln in der fünften Jahreszeit ist für einen Franken sehr befremdlich. Die Jecken, zu einem nicht unerheblichen Teil selbst erst seit wenigen Jahren im Rheinland zuhause, sind von Donnerstag bis mindestens Dienstag höchstens eingeschränkt ansprechbar und feiern einen Dauermarathon an Party und guter Laune, dass jedem Festzeltsäufer der Atem stockt. Angeblich braucht es nur eine Session, um sich vom Karnevalvirus anstecken zu lassen. Wer dann noch nicht schon vier Wochen vor der Weiberfastnacht nervös wird, es kaum mehr erwarten kann, loszufeiern und gar noch kein Kostüm hat, der wird wohl niemals die jecken Tage feiern wollen.

Jawohl, ich bin gespannt, wie das hier alles ablaufen wird. Einen oder zwei Umzüge werden wir uns auf jeden Fall ansehen.