Wie täusche ich eine ganze Stadt? Ich miete mir eine Residenz, schließe mich unter Ausschluss der öffentlichkeit mit ein paar Nichtskönnern drei Jahre lang weg und behaupte danach, 320 Arbeitsstellen in einer Stadt zu schaffen, die es bitter nötig hat. Die dortigen Stadtväter und Presse, blind vor Freude, glauben dem windigen Treiben ohne zu hinterfragen, ob es auch nur einen einzigen Kunden gibt, der Webseiten komplett in Java erstellt haben will. Java, eine Technologie, die nicht einmal jeder Besucher ansehen kann oder will, die Minuten zum Laden benötigt und darüber hinaus nicht den geringsten Vorteil im World Wide Web bringt.
Und selbst wenn es Kunden geben sollte, die ein an Inkompetenz grenzendes Produkt für 119,95 Euro benötigen, um eine Java-basierte Homepage zu erstellen, werden dadurch keine 320 (dreihundertzwanzig!) Arbeitsstellen geschaffen.
Was die Firma Sumba (Achtung! Die Website ist natürlich auch gänzlich auf Java basiert.) da groß in der Zwickauer Presse veröffentlichen ließ, ist nicht mehr als eine arglistige Täuschung. Ich weiß nicht, was in den drei Jahren, in denen auch einmal ein Sondereinsatzkommando zu Gast war, passiert ist, legale Dinge können da nicht abgelaufen sein.
Mir tun die Bürger von Zwickau leid, die jeden Funken einer Besserung der Arbeitsmarktlage als großes Feuerwerk sehen und hier mehr als enttäuscht werden. Was sich gewisse Politiker einer großen roten Volkspartei dabei gedacht haben, dieses Projekt noch medial anzutreiben, ohne es zu hinterfragen, weiß ich leider auch nicht.