OK. Stellen wir fest: Eine Schauspielerin kommt ums Leben, weil sie auf einer Landstraße einen Igel retten wollte und dabei von einem Auto erfasst wurde. Das erste, was ich beim THW gelernt habe war, dass Leben retten zwar edel ist, aber das eigene Leben immer Vorrang hat. Man soll zwar jeden Tag eine gute Tat vollbringen, aber nicht zwangsweise mit dem Einsatz seines eigenen Lebens. Die tote Schauspielerin Julia Palmer-Stoll aus der ARD-Vorabendserie »Marienhof« hat ihr Leben dagegen leichtfertig gefährdet, indem sie auf offener Strecke mit eingeschalteten Fernlicht anhielt, mit ihrer dunklen Kleidung ausstieg und in die Hocke ging, um den Igel zu retten.
Aber, und das möchte ich hier ein für allemal festhalten, als Manifest des Lebens sozusagen: Ein gemeinhin als Tier bezeichnetes Lebewesen hat die absolut gleiche Daseinsberichtung wie ein Mensch. Sätze wie dieser des Weblogs »Gehirn-Waschsalon« sind ignorant und verbreiten eine Ideologie, die die christliche Kirche vor Jahrhunderten gepredigt hat: Ich mag Viecher, aber Menschen gehen vor! (Aus dem Rest des Beitrags zitiere ich nicht, denn abgesehen von Grammatik und Rechtschreibung fehlt es dem Autor wohl insgesamt an Intelligenz.)
Falls es ein Leben nach dem Tod gibt, bin ich mir sicher, dass Julia Palmer-Stoll eine Menge Karmapunkte mit dieser und ähnlichen Aktionen in ihrem kurzen Leben gewonnen hat.