Überzeugte Kommunistin


Die Sache, an der sie eisern festhält, ist die: Margot Honecker glorifiziert mehr als zehn Jahre nach dem Zusammenbruch ihres Regimes den DDR-Sozialismus, stempelt den Kapitalismus als Irrweg ab, greift alte Parteigenossen an, die sie für illoyal hält, verdrängt die dunklen Seiten der DDR- Diktatur und ihren eigenen Beitrag daran.

Kein Wort darüber, dass sie die Ausbildung von Neunt- und Zehntklässlern an Waffen verordnet hat, keins darüber, dass Schüler wegen ihrer christlichen Einstellung diskriminiert wurden, indem sie nicht studieren durften, nichts über angeordnete Zwangsadoptionen von Republikflüchtlingskindern oder von Kindern Spionage-Verdächtigter, nichts darüber, dass sie verfassungsmäßig vorgesehene Beschwerdeeingaben an Staatsorgane an das Ministerium für Staatssicherheit weiterleiten ließ, nichts über die brutalen Zustände in Lagern für so genannte schwer erziehbare Jugendliche, die ihrem Verantwortungsbereich unterstanden. Nichts darüber, dass sie 1988 vier Schüler der Carl von Ossietzky-Oberschule in Berlin- Pankow von der Schule verwies, weil sie öffentlich gefragt hatten, ob die Staatsfeierlichkeiten jeden 7. Oktober unbedingt einer Militärparade bedurften.

Margot Honeckers Sehnsucht nach dem Winterwald