Eigentlich müsste ich den Oktober lieben, schließlich ist das mein Geburtstagsmonat. Aber seit drei Jahren kenne ich die Zeit von Oktober bis Mitte Dezember vor allem als eines: Stress. Schon in der vorvergangenen Woche, als ich Urlaub hatte, war ich jeden Tag zumindest eine Stunde, oft mehr, am Arbeiten – meist von zuhause aus. Die Woche hatte ich mit wohlweißlich schon vor langer Zeit frei genommen, damit ich meinen Geburtstag feiern konnte und nicht wie letztes Jahr bis spät am Abend arbeiten muss. Trotzdem musste ich mir die Glückwünsche der Kollegen persönlich vor Ort abholen.
Seit letzten Montag habe ich nun wieder einen geregelten 10- bis 12-Stunden-Tag, mit nicht einmal genug Zeit, um eine zu rauchen. Auch das Wochenende ist mit Arbeit ausgebucht. Das wird so weitergehen bis kurz vor Weihnachten.
Und dann wird es auch noch so spät hell und früh dunkel. Gestern dachte ich, ich wäre aus Versehen eine Stunde zu früh aufgewacht – das erste Mal seit Monaten, an dem ich Licht anschalten musste. Aber noch weigere ich mich, trotz Eisklumpen an den Beinenden, die Heizung anzustellen. Doch nicht Mitte Oktober, im goldenen Monat!