Deutschland erlebt in diesen Tagen einen Kultur-Putsch, mit dem der Axel Springer Verlag zusammen mit dem offenbar neuen Busenfreund, dem Spiegel Verlag, das Sommerloch füllen will.
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Sie tun dies nicht allein in ihrer Funktion als Verlag oder Herausgeber, sie thematisieren dies auch als selbst geschaffenes Thema in ihren Publikationen. […] Sie berichten nicht, sie schaffen selber Themen und Stimmungen.
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Das Thema Rechtschreibreform wird zum Generationenkonflikt. Mit einer offenen Arroganz forderte ›Bild am Sonntag‹-Chefredakteur Claus Strunz am Sonntag bei ›Sabine Christiansen‹: ›Die Sprache gehört dem Volk‹ und verlangte eine Volksabstimmung. Dabei setzt er offenbar auf die Faulheit eines Großteils der Deutschen, sich auf die neuen Regeln einzustellen. Natürlich ist es bequemer, bei dem zu bleiben, was man sein Leben lang kannte. ›Ich lerne die bestimmt nicht‹, so Strunz über die neue Rechtschreibung. Da braucht man politisch nicht einmal links zu stehen, um dem ›BamS‹-Chefredakteur da maßlose Ignoranz zu unterstellen.
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Ein Chaos entsteht also nur, wenn jetzt aus Faulheit, Gewohnheit oder Angst vor dem Neuen viel zu spät gegen eine Reform argumentiert wird, die bereits seit Jahren in der Praxis umgesetzt ist. Auf wundersame Art und Weise scheint jetzt, ein Jahr vor der endgültigen Umstellung, die Panik unter den älteren auszubrechen, künftig nach neuen Regeln schreiben zu müssen.