Eine Stadt in Finnland mit fünf Buchstaben


Ich habe ja jetzt echt Gewissensbisse. Habe ich mir doch erst vor einigen Wochen ein neues Handy aussuchen dürfen und eines von — Vorsicht, jetzt kommt ein Schimpfwort! — Nokia gewählt. Nokia! Hätte ich das geahnt, was da für Schweinereien passieren, ich hätte doch glatt ein anderes in Deutschland hergestelltes Handy ausgesucht. Zum Beispiel ein Motoro… — nein! Ein SonyEric… — gar nicht. Ein, ein … Siemens! Hach nein, auch nicht. Menno!

Im aktuellen »Spiegel« (4/08) steht so schön: »Selten hat ein bislang hochangesehener Konzern sein Image derart schnell ramponiert — und das ohne Not.« Und da ist was dran. Aber wir sollten uns nichts vormachen. Nokia ist auch nur ein Spieler. Oder wie wir Kapitalisten sagen: Player, Global Player. Es zählen die Shareholder. Nur hat Nokia entscheidende Fehler begangen. Sie haben niemanden vorgewarnt, ihren deutschen Mitarbeitern wegen ihrer Leistung noch zum Jahreswechsel einen Bonus ausbezahlt. Sie haben keine aktive PR-Arbeit betrieben. Sie haben Subventionen erhalten. Und vor allem haben sie auch in Bochum Gewinn gemacht und können deshalb keinen glaubwürdigen Grund liefern, weshalb der deutsche Standort geschlossen werden muss.

Gehe dahin Nokia. Mein nächstes Handy wird wahrscheinlich trotzdem von dir sein. Was habe ich denn für eine Wahl, wenn ich keinen Ersatz finde — weder national, noch qualitativ?

(Übrigens wusste ich bis vor ein paar Tagen nicht einmal, dass Nokia außerhalb Finnlands produziert, geschweige nebenan in Bochum. Das kann aber auch an mir liegen.) Nokia-Handy