Thomas zu dem heutigen Urteil zum Ladenschlussgesetz:
Dass aber ein Gesetz, dass dem Einzelhandel nicht selbst überläßt, wann er aktiv ist, der Wirtschaft zugute kommt, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Kann mir das ein VWLer mal erklären? Und das der Ladenschluss um 20:00 Uhr den Verbrauchern ebenfalls entgegenkommt beweist ja z.Bsp. der fluchende Arbeitnehmer der erst um 19 Uhr aus der Arbeit kommt. Oder die aktuelle Spiegel-Umfrage, in der (derzeit) 52% der über 5.000 Voter gern „Rund-Um-Die-Uhr-Geöffnete“-Läden sähen …
Der Witz ist ja, dass sich die Kaufgewohnheiten des gemeinen Deutschen auch durch liberalisierte öffnungszeiten nicht ändern werden. Niemand wird um 23 Uhr seinen Wochenendeinkauf erledigen, aber die Inhaber müssen mindestens einen Angestellten im Laden stehen haben, der dann zu den Stoßzeiten fehlt, was wiederum noch längere Schlangen an der Kasse bei noch weniger Service bedeutet. Für diejenigen, denen zu später Stunde noch einfällt, dass sie die Butter vergessen haben, gibt es Tankstellen.
Trotzdem bin ich gegen das Ladenschlussgesetz. Ich meine, der Markt wird die öffnungszeiten von alleine regeln. Und ich persönlich hätte überhaupt nichts dagegen, einmal ohne Stress, ausgehende Lichter und die Worte vom Filialleiter „wir schließen jetzt, wenn Sie jetzt bitte zur Kasse gehen möchten“ einkaufen zu können.
Schlussendlich müssen wir doch nur einmal zum großen Bruder, dem Verfechter von Freiheit schauen: In den USA schließen die Malls auch um 21 Uhr. Nur einige Einzelhandelsgeschäfte haben 24 Stunden Betrieb. Was der These entgegenwirkt, der Wegfall des Ladenschlussgesetzes würde vor allem zu Lasten der Einzelhändler gehen.