Während eines mittäglichen Interviews überkam mich der unwiderstehliche Drang, Franz Josef Strauß eine Frage zu stellen, auf die er nicht mit einer seiner eloquenten Antworten parieren konnte.
„Die Schildkrötensuppe ist köstlich“, sagte ich, „obwohl es, soviel ich weiß, Probleme mit Schildkröten gibt, weil sie sich im Winter nicht fortpflanzen.“
„Schildkrötenfortpflanzung im Winter“, sagte Herr Strauß, „bedarf vier geopolitischer Grundvoraussetzungen:
• eines Gebietes mit genießbarer Vegetation, das mit ausreichender Geländeabwechslung zwecks Ehestand und Nistmöglichkeiten ausgestattet ist;
• des biologischen Fortpflanzungs- und Arterhaltungstriebes, der auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt ist;
• eines Klimas mit Temperaturen, die nicht unter 25 Grad Celsius im Schatten sinken.“
„Ohne Zweifel“, stimmte ich zu, „aber sagten Sie nicht, Herr Strauß, zur Schildkrötenfortpflanzung im Winter seien vier Dinge nötig? Was ist denn nun das vierte?“
„Schildkröten“, sagte Herr Strauß.
aus dem Buch: Kishon für alle Fälle