Wo die Wurzel des ganzen übels liegt? Da! [via: Engelbert] Solche Leute sind es, die gegen jede Reform sind, die gegen alles sind, das neu ist. »Ich will die D-Mark zurück!« ist doch nichts anderes, als ein Hilfeschrei, ein Schrei: »Ich bin zu alt und komme mit den heutigen Veränderungen nicht mehr mit. Ich möchte das, was vor zwanzig Jahren gut war auch heute haben. Egal, wie sich die Rahmenbedingungen verändert haben.«
Das sind auch die Leute, die gegen eine Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung sind und erst recht die Menschen, die gegen eine Restrukturierung des Arbeitsmarktes sind. Früher, ja früher, da konnte man seinen hohen Lebensstandard auch halten, wenn man zur Randgruppe der Arbeitslosen gehörte. Damals, in der guten alten Zeit, da gab es ja auch wenig Probleme, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Und heute? Heute gehöre ich nicht mehr zu einer Randgruppe, sondern bin einer von über vier Millionen. Aber deshalb auf meine »Ansprüche« verzichten? Hauptsache, mir geht?s gut. Nach mir die Sintflut.
Das Wort »Reform« ist ein rotes Tuch für alle Euro-Verweigerer, Alt-Rechtschreibungs-Aktivisten und Hartz-IV-Demonstranten. Egal, was die Reform wirklich beinhaltet, erst einmal muss es einen Aufschrei geben. Und sollte das nicht reichen, dann wird eben die Geschichte bemüht. Montagsdemonstrationen, die konnten schon ein ganzes Regime kippen, wieso denn nicht auch eine Arbeitsmarktreform?
Ich hoffe für alle Ewig-Gestrigen, dass sie übergangen werden. Zum Wohl von 83 Millionen Menschen in diesem Land.
übrigens, wenn wir gerade dabei sind: Bundesweite Volksentscheide darf es niemals in Deutschland geben. Keine einzige, auch noch so sinnvolle Reform würde jemals einen Volksentscheid passieren. Des Deutschen Gemüt ist eben hoch konservativ und auf alte Werte ausgelegt.