Fett im Geschäft


Weil ich ihn gerade wieder durch das formatfüllende 16:9-Fernsehbild schwabbeln sehe: »Jumbo Schreiner«, alias Thomas Schreiner, seinerseits freier Mitarbeiter bei Galileo-Sendungen von ProSieben (»XXL-Tester«), ist für mich schon seit seinem ersten Auftreten der Inbegriff einer im schlechtesten Sinne übersättigten Gesellschaft. Wie er da beinahe Woche für Woche — normalerweise ist er sonntags im Einsatz — die größten Speisen wahlweise Deutschlands oder der Welt sucht, spottet jeder Beschreibung. Heute half er tatkräftig mit bei einem 27-Meter-Zwiebelkuchen (erfolgreicher Versuch für das Guinness-Buch), vor etlichen Wochen reiste er mal eben nach Amerika um den größten Burger der Welt zu finden.

Natürlich schwingen bei mir da noch andere Emotionen mit, wenn »Jumbo« als Inbegriff eines ungesund lebenden Menschen mit dutzenden Kilogramm Übergewicht den hemmungslosen Fleischverzehr zelebriert und vorlebt. Deshalb habe ich bei der heutigen Galileo-Sendung auch besonders gelacht, als ein Sternekoch, der als Hobby Marathonstrecken rennt, etliche spitze Kommentare über Schreiners Übergewicht platzierte, der sich anfangs anschickte, über jemanden zu lachen, der Entspannung als Motiv für das Laufen angab.

Aber auch sachlich gesehen ist es ein falsches und allzu billiges Vorbild, das ProSieben mit seiner (auch sonst immer schlechter werdenden) Galileo-Sendung vorlebt. Man täte besser daran, nach den schönsten sinnvollen Freizeitbeschäftigungen zu forschen oder die besten gesunden Snacks vorzustellen; nur als Beispiele.

Oder was meint ihr? Jumbo Schreiner