Friday Five mit einem etwas östlichen Thema. Good Bye Lenin…
…habe ich noch nicht gesehen, weil ich ihn noch nicht gesehen habe.
Warst du „Wessi“ oder „Ossi“?
„Wessi“.
Welche Erinnerungen hast du noch an die Zeit vor der Wende?
Wenige, war ja schließlich erst 9-10 Jahre alt. Woran ich mich erinnere: Kurz vor dem Fall der Mauer fragte ich meinen Vater neugierig, warum es die DDR gibt. Er gab mir eine ausführliche Antwort bei selbstgemachter Bananenmilch und überbackenen Toast an einem Freitag Abend.
Wie hast du die Wende erlebt?
Gar nicht so richtig. Ich habe etwas in der Tagesschau, die meine Eltern jeden Abend sahen, davon gesehen. Es hat mich aber nicht wirklich interessiert. Im Sommer 1990 merkte ich erst beim Durchfahren ehemaliger Grenzübergänge, dass es die DDR wohl wirklich nicht mehr gibt. „Drüben“ war alles irgendwie anders – die Häuser grau und braun, die Autos aus Plastik. Als wir durch Leipzig zu unseren Verwandten fuhren, sahen wir einen Trabbi, der einen Radfahrer aufs Horn nahm. Dem Radfahrer ist nichts passiert und der Trabant hatte nicht eine Beule wie ich es kannte – nein, die Motorhaube hatte einen Sprung. Zwischendurch machten wir dann noch Rast in einem Lokal in Leipzig und ich durfte eine Club-Cola trinken. Dieser eklige Geschmack war auch nicht durch Beimischung von Wasser im Verhältnis 5:1 zu beseitigen. Sehr eigenartig fand ich das alles.