Johannes on tour


Falls sich jemand fragen sollte, warum es hier so lange so still war: Ich war so oft unterwegs, dass ich das bisschen Zeit zuhause eher nicht vor dem PC verbrachte. Die erste Station meiner Reisetätigkeit fiel schon mit dem EM-Eröffnungsspiel zusammen.

Boje über Bord!

Ja, richtig, ich war segeln. Mein Chef, ein passionierter Segler, hat das Team eingeladen, ein Wochenende lang mit ihm auf dem Ijsselmeer (Niederlande) rumzusegeln. Und damit das Ganze noch den Hauch von Arbeit hat, mussten wir nicht nur auf dem Schiff anpacken, sondern im Vorfeld uns auch mit den Grundbegriffen des Segelns befassen und die Erkenntnisse mit den anderen in Präsentationen teilen. Und um mich richtig zu quälen legte er dann den Termin noch ausgerechnet auf das Wochenende, an dem die Europameisterschaft begann.

Dennoch hat es riesig viel Spaß gemacht. Wir kamen Freitag Abend an, machten Übergabe und uns auf dem Schiff bequem. Samstag stachen wir dann bei Windstärke 2 in See. Wir segelten einmal quer über das Markermeer und landeten schließlich in der alten Hafenstadt Hoorn. Herrlich war das dort, dieser kleine Binnenhaven, auf jeder Seite vier Schiffe nebeneinander und wenn man an Land wollte, musste man über die anderen drüber stolpern. Sonntag ging’s dann schließlich wieder zurück in den Heimathafen Lelystad, allerdings leider ohne Wind, deshalb unter Motor. Nach Reinigung und Übergabe fuhren wir wieder nach Hause und kamen rechtzeitig zum Deutschland-Spiel an.


Fest der Jugend, Fest der Heimat

Am vorvergangenen Wochenende war ich auf Heimatbesuch. Den sehr runden Geburtstag meines Vaters zum Anlass nehmend fuhr ich mal wieder nach Lauf. Schlau wie ich bin hatte ich den Besuch auf das Kunigundenfest-Wochenende gelegt und konnte mir am Sonntag den Umzug ansehen. Direkt mit dem Ende des Zugs sind meine Schwester und ich dann auf den Kunigundenberg gewandert um uns die Darbietungen anzutun anzusehen. Viel mehr als die gefühlt halbstündige Ansprache des neuen Bürgermeisters fand aber nicht statt, den Starkregen und Gewitter veranlassten die Festspielleiterin, das Ding abzubrechen. Wir liefen also wieder zurück und ließen uns dabei bis auf die Haut durchnässen.

Egal, ich habe mal wieder diesen ganzen Trubel mitbekommen, ein (Radler-)Maß im Bierzelt getrunken und ein wenig Heimweh bekommen. Nebenbei habe ich zweimal an der Losbude Wunderkerzen gewonnen, habe gebrannte Mandeln und Erdnüsse gekauft (kein Festplatzbesuch ohne!) und war in der Geisterbahn. Und habe, als ich dort anstand, meinen alten Chef getroffen. Peinlich.

Stellingen

Ihr ist das mittlerweile wohl schleierhaft, wie man von Eimsbüttel nach Stellingen ziehen kann. Aber ehrlich, dieser Hamburger Stadtteil ist schön. Ruhig. Meine beste Freundin feierte Einweihung und die Kölner Fraktion durfte nicht fehlen. Mit dem dicken 5er-BMW (fragt nicht) am vergangenen Freitagabend angereist kamen wir spätspätabends an. Und schliefen quasi im Stehen. Am nächsten Tag brachten wir, sozusagen als Gegenleistung, eine Lampe und eine Wanduhr an.

Und jetzt kann ich’s ja erzählen: Beim Lampenaufhängen sind 230 Volt Strom durch meinen Körper geflossen. Wir waren zwar vorher im Baumarkt und ich habe genau aus diesem Grund darauf bestanden, einen Phasenprüfer zu kaufen. Ja, ich habe ihn sogar benutzt und festgestellt, dass auf der einen Leitung Strom fließt. Aber ich habe leider nicht daran gedacht, dass wenn aus der Decke fünf Kabel kommen, ein zweites eventuell auch Strom führen könnte. War mir aber zu peinlich, dieses Malheur zuzugeben, deshalb stieg ich, innerlich zuckend, ganz cool von dem Stuhl, ging zwei Schritte zurück und sagte: »Ich glaube, wir sollten besser die Sicherung rausdrehen.«

Mal wieder überlebt. War ja nicht mein erster Stromschlag. Auch nicht mein zweiter oder dritter. You got the point.

Der anschließende Abend war – wie sagen wir das – überschaubar. Aber trotzdem lustig. Nur hatten 73 Prozent der Gäste vorher abgesagt. Sagen wir’s so: Die wichtigen Personen waren anwesend.

Am Sonntag machten wir noch einen Abstecher auf die Reeperbahn und kamen mitten in das Ende des diesjährigen Motorradgottesdienstes. Danach ging’s dann, mit einem kleinen Abstecher nach Ahlerstedt, zurück ins Rheinland.



Die nächsten Wochen werden voraussichtlich ein wenig entspannter, bevor es wieder los geht mit Johannes on tour. Bleiben Sie dran, denn nur hier erfahren Sie die ganze Wahrheit. Die Stationen und ein, zwei Fotos