Lexikon des Privatfernsehens


Leider erst jetzt gelesen: Im Spiegel vom 29.12.2003 wurde ein Lexikon der wichtigsten Akteure, Begriffe, Innovationen und Peinlichkeiten aus 20 Jahren Privatfernsehen veröffentlicht.

Zum Beispiel: Daily Soap, die: Täglich wiederkehrender Familienersatz für Jugendliche, geliefert vom Fließband der Fernsehfabrik: schnell, billig, gewinnträchtig. Der Erfolg des Vorreiters „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (inzwischen 2879 Folgen) wurde von seinen Kopien nie erreicht. ABM für Nicht-Schauspieler und ostdeutsche Aushilfsmodels.

Sexy Clips, die: Expressionistische Video-Kleinkunst, in der sich „Mädchen von nebenan“ – hauptsächlich aus EU-Beitrittsländern – zu Bossa-Nova-Klängen unter heimischen Yucca-Palmen entblättern. Auf allen -> Ballungsraumsendern, dem Deutschen Sportfernsehen und bis vor kurzem auf -> Neun Live spätestens ab Mitternacht zu sehen – als Rahmen für noch expressionistischere Ruf!-Mich!-An!-Telefonsex-Spots.

Zapping, das: Beliebte TV-Rezeptionsform vor allem junger -> Zuschauer, deren Aufmerksamkeitsspanne durch die schnellen Schnitte des -> Musikfernsehens bestimmt wird, also maximal 10 Sekunden pro Kanal. Dieser Beitrag steht auch im Medialog