Liebes Tagebuch


Liebes Tagebuch,

heute war ein sehr untypischer Tag für einen, dem eigentlich das Wort »Urlaubs-« vorangestellt sein sollte. Aber nachdem ich gestern schon brav um 8 Uhr aufgestanden bin, um »Home Office« zu machen und dabei in nächtlicher Trunkenheit für heute um 9 Uhr einen Friseurtermin ausmachte, musste ich natürlich wieder so früh aufstehen.

Der Friseurtermin war lustig. Nicht, weil ich zu spät gekommen bin, da ich wegen der Kälte das erste Mal seit Äonen nicht mit dem Fahrrad, sondern mit der Bahn dorthin gefahren bin. Nein, der Chef des Ladens hatte zum Frühstück einen schlechten Quark gegessen und während ich die Haare gewaschen bekam, übergab er sich einen Meter neben mir, zum Glück durch eine Tür getrennt, ungefähr zehn Minuten lang auf der Toilette. Lautstark.

Auf dem Heimweg wollte ich noch schnell einkaufen gehen. Das »schnell« scheiterte am defekten Scanner der Kasse. Nachdem der halbe Wagen schon durch war, mussten wir nach dem Neustart des Scanners (also: Stecker raus, Stecker wieder rein) noch einmal von vorne anfangen.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann wieder mit Arbeit, damit ich den Rest des Urlaubs auch Urlaub haben kann. Bin gerade fertig geworden, aber ich hatte auch mal geschlafen nach dem Abendessen. Zwischendurch warf ich immer mal einen Blick auf meinen neuesten Twitter-Follow @israelconsulate. Egal, was man von den aktuellen kriegerischen Bestrebungen des Staates Israel gegen die Bevölkerung Palästinas bzw. deren Splittergruppe Hamas hält. Ich finde es geradezu genial, wie zumindest die New Yorker Vertretung Israels es versteht, die neuen Medien zur direkten Konversation mit den Menschen zu nutzen. Am Ende des Tages veröffentlichten sie die eingegangenen Fragen und Antworten gebündelt zum Nachlesen.

Ja, liebes Tagebuch, mehr war auch heute nicht. Aber immerhin kann ich jetzt beruhigt Silvester feiern.

Dein Johannes