Warum haben CD-Rohlinge verschiedene Farben?


CDs brennen kann mittlerweile jeder Aldi-PC und die Möglichkeit, Daten zu sichern oder sich seine eigene Musik-Compilation zusammenzustellen, haben viele Computernutzer mittlerweile schon für sich entdeckt. Aber warum haben die Rohlinge verschiedene Farben?

Der grundlegende Aufbau

Im Laden bekommt man gepresste CDs. Von einem negativen Glas-Master werden positive Kopien aus Kunststoff erstellt. Diese werden mit Aluminium bedampft und mit Schutzlack versehen. Der Laser des CD-Abspielers kann aufgrund von Reflektionen die verschiedenen Vertiefungen abtasten und daraus Daten ablesen.

Um auch bei beschreibbaren CDs, so genannten CD-Rs, Reflektionen zu erreichen, sind sie mit einem polymeren Farbstoff beschichtet, der auf einem Polycarbonat-Träger aufgebracht ist. Der Schreiblaser des Brenners verändert durch Hitze (ca. 250?C) die Struktur des Farbstoffs, was eine andere Reflektionseigenschaft bewirkt. Die Abkühlung danach bringt den letzten Schliff.
Die Unterschiede in den Vertiefungen sind bei CD-Rs weniger stark ausgeprägt als bei gepressten CDs, deshalb haben manche CD-Spieler Mühe oder weigern sich vollständig, die gebrannten Scheiben abzuspielen. Darüber hinaus verschleißen CD-Rs schneller – sogar Licht und Temperatur beeinflussen die Lebensdauer.

Die verschiedenen Reflektionsschichten

Heute gibt es drei verschiedene Farben für CD-Rohlinge: gold, grün und blau. Die Hersteller verwenden für die Reflektionsschicht unterschiedliche Farbstoffe, die auf den Polykarbonat-Träger aufgebracht werden. Darunter liegt bei CD-Rs statt Aluminium, das bei gepressten CDs üblich ist und silberfarben wirkt, eine goldene Schicht. über das Ganze kommt dann noch die Schutzschicht, damit UV-Strahlen, Kratzer und Feuchtigkeit dem Rohling nichts anhaben können.

Doch was bedeuten jetzt die Farben?

Goldene CD-Rs verwenden den transparenten Farbstoff Phtalocyanin. Die Haltbarkeit dieser Rohlinge soll angeblich über 100 Jahre sein. Der Reflektionskontrast ist bei goldenen CD-Rs am höchsten. Den Farbstoff Phtalocyanin hat der Hersteller Mitsui entwickelt und patentiert.

Grüne Rohlinge verwenden den Farbstoff Cyanin, der eigentlich blau ist aber in Mischung mit der goldenen Reflektionsschicht grün wirkt. Cyanin-CDs sind meist die günstigsten, weil der Farbstoff billig und nicht so stabil ist. Diese Rohlinge sollen mindestens zehn Jahre halten. Cyanin ist UV-empfindlich und wird deshalb nie in Reinform, sondern nur mit Stabilisatoren verwendet.

Blau schimmernde CD-Rs sind etwas selterne Exemplare. Sie basieren auf dem Farbstoff Azo, der wie Cyanin blau ist. Azo allerdings wird auf einer silbernen Reflektionsschicht aufgebracht, so dass die Unterseite insgesamt blau erscheint. Auch diese Rohlinge sollen bis zu 100 Jahren halten.

Quelle
Beitragsbild: Roberto Sorin auf Unsplash