Was ich wählen werde


Ich habe mich ja nicht nur öffentlich dazu entschlossen, bei der anstehenden Landtagswahl nicht FDP zu wählen, sondern euch auch versprochen, meine geänderte Wahlentscheidung später mitzuteilen.

Ich habe mal wieder den Wahl-o-mat bemüht. Und das Ergebnis war so niederschmetternd überraschend wie bestätigend für meine Entscheidung. Wo ich früher meist auf Platz 1 die FDP, auf Platz 2 die Grünen und später den Rest als Ergebnis erhielt, sieht die Antwort nach 38 Positionen und anschließender Gewichtung für die bevorstehende NRW-Wahl wie folgt aus:

1. Grüne (46 von 82 Punkten)
2. SPD (45)
2. Piraten (45)
4. CDU (38)
5. FDP (37)
6. Tierschutzpartei (35)

Ich war, wie gesagt, schockiert. Nicht wegen der Grünen, das war zu erwarten, sondern a) wegen der SPD, b) natürlich wegen der FDP und c) dann auch, dass die Tierschutzpartei, die sehr stark für eines meiner großen Interessen eintritt, nur auf den letzten Platz gelandet ist – da reichen einfach die Gemeinsamkeiten beim Restprogramm nicht. (Ich habe übrigens nur die sechs Parteien auswerten lassen, von denen ich mir vorstellen kann, sie überhaupt zu wählen. Das schloss solche ekelhaften Gruppierungen wie NPD, Republikaner oder Linke aus.)

Soweit bis hierhin. Jetzt musste ich auf Grundlage dieser Datenbasis eine Entscheidung treffen und dabei auch bedenken, welche Folgen das für die zukünftige Regierung haben könnte, wäre meine Stimme das Zünglein an der Waage.

Szenarien: Ich wähle …

  • Grüne: Die koalieren am Ende mit Rotrot. Oder mit Rot. Oder mit Schwarz. Eventuell auch mit Schwarzgelb. Das ist das, was mich zurzeit am meisten an den Grünen nervt: Sie legen sich nicht fest und halten sich alle Optionen offen, so dass eine Wahl der Grünen bedeutet, ins Blaue hinein zu wählen und irgendwie zu hoffen, dass was Anständiges dabei herauskommt.
  • SPD: Die koalieren am Ende mit den Linken, nur um wieder an die Macht zu kommen. Haben ja nichts ausgeschlossen. Und Hannelore Kraft ist jetzt auch nicht unbedingt mein Fall, sie ist mir zu laut und kreischend und zu wenig konstruktiv (ja, ich weiß, wer ist das schon).
  • … die Piraten: Das ist eine Partei aus meiner Generation in der Leute (durchaus lautstark) Mitglieder sind, die ich kenne und mag. Sie tritt für einige meiner Interessen vehement ein, liegt aber auf anderen Gebieten nicht so auf einer Wellenlänge mit mir. Und ich hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Einfluss auf die Besetzung des Landtags und des Bundesrats, im dümmsten Sinne also meine Stimme verschenkt.
  • CDU: Rüttgers nervt und generell habe ich schon immer die CDU als eher notwendiges Übel für die Erreichung der Ziele der FDP wahrgenommen, denn als ernsthafte Alternative. Die CDU ist mir auf vielen Gebieten, die mir persönlich wichtig sind (Internet, Tierschutz) oder die ich einfach richtig fände (gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Ehepaare, Trennung von Kirche und Staat) zu konservativ und verbohrt.
  • FDP: Nein, würde ich nicht aus bekannten Gründen. Werde ich bestimmt wieder tun, wenn sich die Generation Westerwelle-Niebel-Brüderle aus der aktiven Politik verabschiedet hat und gutes Personal (Rösler, Leutheusser-Schnarrenberger) das Ruder übernommen hat. Oder wenn irgendwas anderes passiert, aber das ist jetzt auch egal, darum geht es nicht.
  • Tierschutzpartei: Wie oben schon erwähnt vertritt die Tierschutzpartei zwar ein für mich wichtiges Thema, aber wohl auch andere, die ich anders sehe. Zudem wäre auch eine Stimme für die Tierschutzpartei keine, die irgendjemandem weiterhilft – weder dem Tierschutz, noch dem Land NRW.

Unter Beachtung aller dieser Tatsachen bin ich zu einer Entscheidung gelangt.

Ich wähle die Piraten.

zusammengestöpselt aus Logos, die ich auf werstehtzurwahl.de gefunden habe