Deutschland – England 4:1 (2:1)
Tore: 1:0 Klose (20.), 2:0 Podolski (32.), 2:1 Upson (37.), 3:1 Müller (67.), 4:1 Müller (70.)
Wow. Im als Fußballklassiker vorab deklarierten Spiel setze sich die deutsche Auswahl überraschend klar gegen die Engländer durch. Von Anfang an hatten die Deutschen die Oberhand. Und so war das erste Tor nur eine Frage der Zeit. Erreicht wurde es durch einen weiiiiten Abschlag von Neuer an die Strafraumgrenze Englands, den Klose aus der Luft pflückte und gegen den Widerstand eines englischen Verteidigers an James vorbei ins Tor schob. Die junge deutsche Auswahl war danach befreiter und spielte noch offensiver auf. Müller passte dann in der 32. Minute punktgenau auf Poldolski, der – wie er es am besten kann – abzog wie ein Berserker und durch die Beine von James platziert ins lange Eck einlochte.
Und dann begannen die englischen Minuten. Der Anschlusstreffer durch Upson in Minute 37, aus deutscher Sicht ziemlich unnötig, brachte den Engländern Selbstvertrauen, sie machten im Anschluss enorm viel Druck, dem die deutsche Abwehr nicht immer Stand hielt. Neuer, der nicht ganz unschuldig am ersten Gegentreffer war, sah auch beim 2:2-Ausgleich nicht gut aus. Zum Glück für ihn und ganz Deutschland (und Pech für England): Der Ball, der an der Latte abprallend im deutschen Tor mit aller Deutlichkeit landete, wieder an der Latte landete und beim zweiten Mal auf der Linie abprallte, woraufhin in Neuer fangen konnte, wurde nicht gewertet. Jeder im Stadion und im Fernsehen hat das Tor gesehen, nur das Schiedsrichtergespann nicht. Man kann spekulieren, wie das Spiel weiter gegangen wäre, hätten die Engländer den Ausgleich geschafft.
Das spielte dann aber in der zweiten Hälfte keine wirkliche Rolle mehr. Deutschland war die klar bessere Mannschaft. England musste aufmachen und eröffnete damit Konterchancen. Die meist viel schnelleren Deutschen wussten sie zu nutzen. Mit einem Müller-Doppelschlag in den Minuten 67 und 70 wurde der Sack zu gemacht.
Deutschland wird dann wohl wie geplant gegen Argentinien im Viertelfinale spielen. Oder Mexiko, das werden wir heute Abend noch sehen. Ob wir da noch so überzeugend spielen können, wird sich zeigen. Offensiv mache ich mir keine Sorgen, aber die Abwehr zeigte auch gegen England in einer entscheidenden Phase Schwächen, allen voran Neuer, der sich heute zwar auch mehrfach auszeichnen konnte, sich aber auch Patzer erlaubte. Argentinien macht offensiv auf jeden Fall mehr Druck, und das muss die junge deutsche Auswahl erst einmal parieren, ohne sich davon einschüchtern zu lassen.
Aber bis nächsten Samstag, 16 Uhr, können wir uns erst einmal über ein schönes Spiel gegen den „Erzrivalen“ England freuen.