WM 2010: Tag 8


Deutschland – Serbien 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Jovanovic (38.)
Gelb-Rot: Klose (37.)

Mund abwischen, weiter machen. Es war kein guter Tag für die deutsche Auswahl. Ein furchtbarer Schiedsrichter, mal wieder aus Spanien, legte die Regeln ohne jegliches Fingerspitzengefühl aus und schleuderte mit gelben Karten um sich. Fünf gelbe und eine gelbrote Karte in der ersten Halbzeit, das hat nicht nur das Spiel an sich kaputt gemacht, sondern auch den Serben einen Vorteil eingebracht. Deutschland stand dank des Platzverweises von Klose etwas wirr auf dem Platz, was Jovanovic auszunutzen wusste und den goldenen Treffer des Spiels im deutschen Tor versenkte. Deutschland steckte nicht auf und hatte auch in Unterzahl wesentlich mehr vom Spiel. Allein, es fehlte der Treffer. Was auch daran lag, dass Podolski gedanklich in Köln war und einen Ball nach dem anderen per Gewaltfernschuss zu versenken suchte, anstatt irgendetwas zu spielen, das klug oder angebracht gewesen wäre. Man spürte mit jedem fehlgeschlagenen Versuch, wie sein innerer Druck wieder größer wurde. Was wahrscheinlich auch dazu führte, dass Poldi statt Schweinsteiger den Elfmeter schoss, der berechtigterweise gegeben wurde, nachdem Vidic völlig sinnlos seine Finger an den Ball brachte. Poldi scheiterte am serbischen Torwart Stojkovic und sorgte damit nicht gerade für die nötige Ruhe in den Folgeszenen vor dem Tor.

Dazu kam ein schlechter Badstuber auf der linken Seite, der völlig mit seiner Aufgabe überfordert war und damit ein ums andere Mal an einer frühzeitigen Entscheidung hätte schuld sein können. Erst spät reagierte Löw überhaupt und wechselte Badstuber gegen eine Offensivkraft mit dem Namen Gomez ein. Welcher selbstverständlich auch nicht in der Lage war, wenigstens noch einen Treffer zum Unentschieden beizusteuern.

Deutschland nun mit einem Siegzwang im letzten Gruppenspiel gegen Ghana. Machbar, keine Frage, aber auch kein Spaziergang. Die deutsche Auswahl hat in diesem Spiel gezeigt, was ich schon die ganze Zeit von der Leistung vermutete: Gut genug, um noch ein wenig weiterzukommen, aber bestimmt nicht weltmeisterschaftlich.

Slowenien – USA 2:2 (2:0)

Tore: 1:0 Birska (13.), 2:0 Ljubijankic (42.), 2:1 Donovan (48.), 2:2 Bradley (82.)

Eigentlich hätten die USA noch viel besser spielen können. Wenn sie könnten. Erst in der zweiten Halbzeit wachten die Amerikaner auf und hatten dann ihre liebe Mühe, den Ausgleich noch einzutüten. Aber mehr wäre drin gewesen, wenn das nötige Glück dann nicht noch gefehlt hätte. Slowenien war überraschend offensiv und kreativ und konnte die USA damit in Verlegenheit bringen, als letztere sich dann aber fingen und losspielten, sah man auch die Grenzen der Slowenier. Der Witz ist, dass ausgerechnet diese Slowenier nun die Gruppe mit England, USA und Algerien anführen.

England – Algerien 0:0

Tore: nada

Grausames Spiel. Was ist mit diesen hochgelobten Engländern los? Da lief gar nichts. Nur, weil nun ein Torwart im englischen Tor stand, der einigermaßen sicher wirkte, haben die Insulaner nicht auch noch verloren, denn Algerien war überraschend offensiv und zeigte sich sehr oft in der Nähe des englischen Tors. Da fehlte es halt an der individuellen Klasse, um die Kugel noch ins Gehäuse zu schieben. Aber besser das, als eine Mannschaft zu sein, auf die so viele so hohe Erwartungen hatten, die dann enttäuscht werden.

Das Schöne ist: In Gruppe C ist noch alles offen. Jede Mannschaft hat noch realistische Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale, alles kommt auf die letzten Gruppenspiele an.

Tabelle Gruppe C nach Spieltag 2

  Land Tore Punkte
1. Slowenien 3:2 4
2. USA 3:3 2
3. England 1:1 2
4. Algerien 0:1 1

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