Archiv des JC-Logs (2001–2011)

Archiv des JC-Logs (2001–2011)

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  • Blog ab 2011
  • Female vs. Male

    Mal wieder so ein sinnloses Blogzeugs. Aber ganz lustig.

    Deine weibliche Seite

    [ ] Du gehst hin und wieder gerne shoppen
    [ ] Du trägst Eyeliner
    [ ] Du hälst Cheerleading für einen Sport
    [ ] Du hasst es, die Farbe schwarz zu tragen
    [ ] Dir gefällt es, ins Einkaufszentrum zu gehen
    [ ] Du magst es, eine Maniküre/Pediküre zu bekommen
    [ ] Du trägst gerne Schmuck (Ketten, Ohrringe, Armbänder)
    [ ] Du hast geweint, als du dir Titanic angesehen hast
    [ ] Röcke nehmen einen großen Teil deines Kleiderschranks ein
    [ ] Shopping ist eines deiner liebsten Hobbies
    [ ] Du magst den Film Star Wars nicht
    [ ] Du machst Leichtathletik oder hast es mal gemacht
    [ ] Du brauchst eine Stunde oder länger um dich fertig zu machen
    [ ] Du lächelst/lachst viel mehr als du solltest
    [ ] Du hast 10 oder mehr Paar Schuhe
    [X] Dir ist es wichtig, gut auszusehen
    [ ] Du magst es, Kleider zu tragen
    [X] Du benutzt Deo/Parfum
    [ ] Du benutzt sehr oft das Wort “süß”
    [ ] Du magst High Heels
    [ ] Du hast als Kind mit Puppen gespielt
    [ ] Du magst es, andere zu schminken
    [ ] Du magst es im Mittelpunkt zu stehen
    [ ] Pink ist eine deiner Lieblingsfarben
    TOTAL = 2

    Deine männliche Seite

    [ ] Du trägst Kapuzenjacken
    [X] Du trägst Jeans
    [ ] Hunde sind besser als Katzen
    [X] Du findest es lustig wenn sich jemand wehtut
    [X] Du spielst mit Jungs in einem Team oder hast es mal
    [X] Shoppen ist Folter
    [X] Traurige Filme stinken
    [ ] Du hast eine XBOX/PS2/PS3
    [X] Du hast als Kind mit Autos gespielt
    [X] Du wolltest schon mal Feuerwehrmann werden.
    [X] Du hast/hattest einen GB/DS oder SEGA
    [X] Du hast dir die Ninja Turtles angeschaut oder tust es immer noch
    [X] Du schaust dir Sport im Fernsehen an
    [X] Dir gefallen Kriegsfilme
    [ ] Du fragst deinen Vater um Rat.
    [ ] Du hast ungefähr eine Trillionen von Caps
    [ ] Du sammelst Sammelkarten oder hast es mal
    [X] Du trägst Boxershorts
    [X] Du findest es komisch/blöd, eine Pyjamaparty mit anderen Leuten zu schmeißen
    [X] Grün, schwarz, blau oder silber ist eine deiner Lieblingsfarben
    [X] Du liebst es, Spaß zu haben und dabei ist dir egal was andere über dich denken
    [X] Du machst Sport
    [ ] Du redest auch mit vollem Mund
    TOTAL = 16

    Es steht 16:2. Das ist OK, glaube ich. via: MC Winkel Hier geht’s los

  • Bücher-Stöckchen

    Zur Abwechslung mal wieder ein Stöckchen. Diesmal geht’s um Bücher.

    1. Gebunden oder Taschenbuch?
      Taschenbuch
    2. Amazon oder Buchhandel?
      Oft Amazon. Wobei ich dann doch die meisten Bücher im Buchhandel kaufe, schätze ich. Ich bin ja einer von denen, die einen Buchladen nicht ohne einen Neuerwerb verlassen können.
    3. Lesezeichen oder Eselsohr?
      Lesezeichen, auch wenn ich dafür irgendwo ein Stück Papier herausreißen muss.
    4. Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
      Ich ordne ein wenig nach Sachbereich, also Sachbücher getrennt von Romanen getrennt von Büchern über das Dritte Reich etc. Aber sonst keine weitergehende Sortierung.
    5. Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
      Behalten. Ich habe sogar das Blogs-Buch noch.
    6. Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
      Während des Lesens aufheben und danach wieder verwenden, damit es im Bücherregal gut aussieht. Aber ich bin ja eher Taschenbuchleser (s.o.), deshalb meistens nicht zutreffend.
    7. Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
      s.o.
    8. Kurzgeschichte oder Roman?
      Roman, wenn schon.
    9. Harry Potter oder Lemony Snicket?
      Weder noch.
    10. Aufhören wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zuende ist?
      Ich schlafe meistens dabei ein.
    11. »Die Nacht war dunkel und stürmisch« oder »Es war einmal«?
      Äh, weiß nicht.
    12. Kaufen oder leihen?
      Kaufen.
    13. Neu oder gebraucht?
      Meistens neu, obwohl ich voll auf gebrauchtes Material abfahre.
    14. Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
      Unterschiedlich.
    15. Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
      Hängt vom Buch ab, oder? 😉 (Eigentlich hasse ich Cliffhanger, aber seien wir mal ehrlich: Gute Bücher hören nicht auf.)
    16. Morgens, mittags oder nachts lesen?
      Nachts.
    17. Einzelband oder Serie?
      Einzelband.
    18. Lieblingsserie?
      Keine. (Also, OK, ich glaube, ich besitze alle Bücher der »Geheimnis um …«-Serie von Enid Blyton. Und die »Drei ???« habe ich auch gerne gelesen.)
    19. Lieblingsbuch von dem noch nie jemand gehört hat?
      Keine Ahnung. Das Blogs-Buch? 😀
    20. Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
      Weiß nicht mehr. Bestimmt eines von Andreas Eschbach.
    21. Welches Buch liest du gegenwärtig?
      »Abbitte« von Ian McEwan.
    22. Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
      Ich fürchte »Friedhof der Kuscheltiere«. Ist zumindest das einzige Buch in meinem Leben, das ich nicht nur zwei-, sondern sogar dreimal gelesen habe.
    23. Lieblingsautoren?
      Andreas Eschbach verehre ich mittlerweile, weil er einer der wenigen Autoren ist, die mich auch mal was anderes als ein Sachbuch lesen lassen. Ich bin fürchterlich gespannt auf sein neuestes Werk und hoffe, ich bekomme das noch nachträglich von irgendjemanden zum Geburtstag geschenkt.

    Das Stöckchen darf sich jeder nehmen, der sich berufen fühlt. Ich habe es mir von Blabbermouth geholt.

    Foto: (cc) denyo111, „Lesen bildet“. www.piqs.de.

  • Obama ist witzig

    Der nächste Präsident der Vereinigten Staaten spricht auf einem Dinner. Wirklich äußerst witzig das. McCain sitzt derweil im Publikum. via: Nico Lumma

  • Atlanta

    Ja, das hat seine Gründe, warum ich meine Beiträge nur mit Hotelfotos illustriere. Jetzt zum Beispiel, um zu zeigen, was für ein geiles Zimmer ich in Atlanta hatte. Was man hier nicht sieht ist die extreme Nähe zum Flughafen, so dass ich meine Pläne, wenigstens ein bisschen Sightseeing in Atlanta zu machen, gleich wieder beerdigen musste. Ist mir jetzt aber mittlerweile auch schon egal. Ich habe nicht nur beschlossen, früher oder später in die USA einzuwandern (halb-ironisch, halb-ernstes Lachen an dieser Stelle), sondern vor allem, demnächst die verpassten Gelegenheiten touristisch aufzubereiten. Eine Einladung nach Boulder, Colorado, habe ich schon.

    Nachdem es das Hotel gestern nicht hinbekommen hat, mir Online-Zugang zu geben, sitze ich jetzt im Flughafen, schon an meinem Gate, und habe mir für 7,95 Dollar Internet Access gekauft. Der Witz ist, dass ich das Flugzeug schon sehe, es steht ca. fünf Meter vor mir (s.o.). Dummerweise ist eine Glasscheibe dazwischen. Ich muss also immer noch drei geschlagene Stunden warten, bis ich endlich rein darf.

    Ich werde mir jetzt also meine Zeit mit einem kleinen Filmchen vertreiben und dabei Flugzeuge im Hintergrund starten und landen sehen.

  • New York: Zweiter Eindruck

    Ich sehe ja nicht viel von New York. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich am Rande von China Town einquartiert bin, aber diese Erkenntnis nutzt mir auch nicht viel. Ich habe ewig lang geschlafen, bin um 4 Uhr morgens aufgewacht, habe mich noch einmal umgedreht, musste dann aber um 6 Uhr 30 raus – ich konnte nicht mehr liegen. Ich habe mich kurz gewundert, seit wann ich so ein Frühaufsteher bin, bis ich mal die fehlenden sechs Stunden addiert habe. Dann habe ich die erste Tageshälfte damit verbracht, im Hotelzimmer auf den Anruf des Geschäftspartners zu warten (der dann um 11 Uhr endlich kam). Zum Zeitvertreib surfte ich das Internet leer und habe sogar gearbeitet habe. Und habe Kaffee getrunken, denn – das finde ich dreitausendmal genialer als jede Minibar dieser Welt – es gibt hier auf dem Zimmer eine Mini-Kaffeemaschine (siehe Foto). Endgeil, ehrlich.

    Die zweite Tageshälfte verbrachte ich in einem dunklen, stickigen Raum ohne Fenster. Auf dem Weg konnte ich wenigstens ein bisschen »echtes« Amerika schnuppern mit hübschen kleinen Vororten, Expressways und Malls. Alles so, wie man es aus dem Fernsehen kennnt, aber in Wirklichkeit noch viel vertrauter. Als wir da so durch die Gegend fuhren, habe ich mich so schnell heimisch gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Muss wohl im Jetlag liegen.

    In der Dunkelheit ging’s dann wieder zurück. Nach einem Bier an der Bar ist jetzt um 22 Uhr schon Heia angesagt, denn in sieben Stunden geht’s weiter Richtung Atlanta. Ja, tatsächlich, ich bin in Downtown Manhattan und bekomme nichts davon mit. Ganz schön traurig.

    Immerhin konnte ich mich in der kurzen Zeit bereits mit amerikanischen Eigenheiten vertraut machen. Ich war vorhin an der Ice Machine, um meiner Diet Coke Eis hinzuzufügen, dann trotz Klimaanlage helfen kühle Getränke enorm gegen Hitzewallungen. Und das, obwohl hier auch nur 70° sind – Fahrenheit natürlich. Die Pizza in der Größe »small« misst 16 Inch. Das ist so enorm, dass selbst ich, der passionierte und durchtrainierte Pizzaesser mit einem Pizzakonsum von mindestens drei Stück pro Woche, nach zwei Dritteln passen musste. Aber Doggy Pack sei dank, liegt der Rest gerade vor mir auf dem Bett und wartet darauf, gegessen zu werden. Allein beim Gedanken wird mir schlecht.

    Und amerikanische Werbespots – ich liebe sie. Der gemeine Europäer denkt ja, dass im Mutterland des Kapitalismus‘ die Werbespots wirklich originell und kreativ sein müssten, um in diesem übersättigten Markt noch durchdringen zu können. Aber Pustekuchen, die Werbespots hier erinnern mich an die aus dem Lokalfernsehen, wo das Autohaus von nebenan zum Tag der offenen Tür lädt. Und diese aberwitzigen Warnhinweise dabei (Beispiel: Eine Frau isst einen Fünfdollarschein um zu symbolisieren, dass man für fünf Bucks auch was Gutes zu essen bekommt. Darunter steht: »Dramatization. Don’t try this at home.«). Die besten Spots sind auch hier von Automobilfirmen. Und man glaubt nicht, wie viele Autos hier beworben werden. Auch der »Vookswoagn« mit Testimonial Brooke Shields, die das »German engineering« mindestens dreimal im Spot erwähnt, der dann seinerseits mit dem Slogan »Das Auto.« schließt, was mich dann doch für eine Sekunde vom Sockel gehauen hat.

    Bleibt bisweilen nur noch zu sagen, dass ich als Autofahrer hier komplett überfordert wäre. Nicht wegen des Verkehrs, der sich heute am Columbus Day (Feiertag) sowieso noch in Grenzen hielt (ich will gar nicht wissen, wie das an normalen Tagen hier ist!). Es sind die unendlich vielen Schilder, die am Straßenrand stehen, wovon fast alle nur Wörter enthalten, nicht selten in Abkürzen. Wer den deutschen Schilderwald beklagt, der war offensichtlich noch nicht in New York City.

    Außerdem wird hier der Müll offensichtlich jede Nacht (!) abgeholt und ich liebe es, unten auf der Straße echte amerikanische Polizeisirenen zu hören. Ganz wie im Fernsehen.

  • New York: Erster Eindruck

    New York: Erster Eindruck

    Wenn ich mal meinen bisherigen Tag zusammenfassen dürfte:

    8:30 Aufstehen.
    8:35 Eine schnelle Runde laufen (ca. 3km).
    9:45 Ich verlasse das Haus und fahre zum Kölner Hauptbahnhof.
    10:21 Ich fahre zum Düsseldorfer Flughafen.
    11:08 Ich komme am Flughafen an.
    12:30 Eigentlich sollte jetzt das Boarding losgehen, aber die Gates werden spontan durcheinandergewürfelt.
    13:15 Endlich Boarding. Ich musste über eine Stunde rumstehen, weil für ca. 12.000 Menschen nur zwanzig Plätze zur Verfügung standen.
    14:00 Wir heben ab.
    16:30 US-Zeit (in Wahrheit sind 8½ Stunden vergangen, von denen ich 8:25 Stunden saß). Wir landen.
    18:00 Nach eineinhalb Stunden Anstehen darf ich endlich einem Zollbeamten erzählen, was ich in den USA machen werde.
    18:15 Ich lasse mich von einem Araber in einem nicht registrierten Taxi für das Doppelte des normalen Preises nach Manhattan fahren.
    19:00 Ich bin endlich auf meinem Zimmer. 12 Stunden kostenloses Internet über WLAN. Fernseher, auf dem ich erst »Americas Funniest Home Videos« auf ABC angesehen habe (Entstehungszeit des obigen Fotos), jetzt aber gerade auf USA »House MD« ansehe (bin aber mittendrin eingestiegen und habe keine Ahnung, warum Dr. House einen Verband trägt). Jetzt warte ich auf den Geschäftspartner, der mich zum Essen einladen will.

  • Fett im Geschäft

    Weil ich ihn gerade wieder durch das formatfüllende 16:9-Fernsehbild schwabbeln sehe: »Jumbo Schreiner«, alias Thomas Schreiner, seinerseits freier Mitarbeiter bei Galileo-Sendungen von ProSieben (»XXL-Tester«), ist für mich schon seit seinem ersten Auftreten der Inbegriff einer im schlechtesten Sinne übersättigten Gesellschaft. Wie er da beinahe Woche für Woche — normalerweise ist er sonntags im Einsatz — die größten Speisen wahlweise Deutschlands oder der Welt sucht, spottet jeder Beschreibung. Heute half er tatkräftig mit bei einem 27-Meter-Zwiebelkuchen (erfolgreicher Versuch für das Guinness-Buch), vor etlichen Wochen reiste er mal eben nach Amerika um den größten Burger der Welt zu finden.

    Natürlich schwingen bei mir da noch andere Emotionen mit, wenn »Jumbo« als Inbegriff eines ungesund lebenden Menschen mit dutzenden Kilogramm Übergewicht den hemmungslosen Fleischverzehr zelebriert und vorlebt. Deshalb habe ich bei der heutigen Galileo-Sendung auch besonders gelacht, als ein Sternekoch, der als Hobby Marathonstrecken rennt, etliche spitze Kommentare über Schreiners Übergewicht platzierte, der sich anfangs anschickte, über jemanden zu lachen, der Entspannung als Motiv für das Laufen angab.

    Aber auch sachlich gesehen ist es ein falsches und allzu billiges Vorbild, das ProSieben mit seiner (auch sonst immer schlechter werdenden) Galileo-Sendung vorlebt. Man täte besser daran, nach den schönsten sinnvollen Freizeitbeschäftigungen zu forschen oder die besten gesunden Snacks vorzustellen; nur als Beispiele.

    Oder was meint ihr? Jumbo Schreiner

  • Die Reise zum Pass

    Wie manche eventuell schon mitbekommen haben, werde ich demnächst geschäftlich in die Vereinigten Amerikastaaten fliegen dürfen. Was mich per se erfreut, auch wenn es wohl über meinen Geburtstag sein wird.

    Weniger erfreut hat es mich, als ich wenige Tage später auf den Trichter kam, es könnte eventuell passieren, dass mir mein guter deutscher Personalausweis nicht mehr reicht, um in die Antiterroristischen Staaten von Amerika einreisen zu können. Ich war in meinem Leben noch nie außerhalb der EU bzw. mit der EU in inniger Freundschaft verbundener Staaten (aka Schweiz), Grenzkontrollen kenne ich sowieso nur noch aus meiner frühen Kindheit – und diesen zwei Fahrten nach Tschechien vor deren Beitritt zum Schengen-Abkommen. Nun blieben vom Zeitpunkt der Erkenntnis zu handeln bis zum voraussichtlichen Abflug (nichts genaues was man nicht) noch rund drei Wochen, was ziemlich knapp würde, um von der gerade wieder verstaatlichten Bundesdruckerei einen einwandfreien, biometrisch und fingerabdrückerisch perfekten Reisepass zu erhalten. Wir haben also Montag, den 15. September. Über die komfortable Terminvereinbarungsmöglichkeit auf stadt-koeln.de (Großstädte haben eben durchaus auch Vorteile) mache ich für Freitag, 8 Uhr 30, ein Date mit der Stadt klar. An diesem Termin mussten sich nun alle Vorbereitungsaktivitäten ausrichten.

    Als erstes benötige ich eine Geburtsurkunde, sagt mir die Reisepass-Auskunftsseite. Also rufe ich auf dem unglaublich ländlichen Standesamt meiner unglaublich ländlichen Geburtsstadt an. Dazu muss man sagen, dass es schon Mühe gekostet hat, überhaupt diese Telefonnummer herauszufinden. Die Internetseiten der Stadt sind ein Verbrechen an der Surfgemeinschaft und wahrscheinlich vom Neffen des Bürgermeisters erstellt worden. In dieser Stadt meldet man sich auf dem Amt noch mit seinem Nachnamen und sonst nichts, so dass ich nach einer Pause, in der ich die Überraschung ob der kurzen Meldung verdauen musste, meinen Wunsch anmeldete. Dem werde entsprochen, wir müssten uns nur noch über die Bezahlung einigen. Ich könnte die Abschrift persönlich abholen und sieben Euro zahlen. Das erschien mir ein wenig zuviel des Guten, denn dazu kämen noch bestimmt 150 Euro Reisekosten und zwei Tage Urlaub. Ich könnte auch sieben Euro in Briefmarken schicken und bekäme anschließend das DIN-A5-Blatt zugesandt. Das erschien mir zeittechnisch nicht angebracht, denn selbst bei schneller Post und der unwahrscheinlichen Möglichkeit, sofort an eine entsprechende Anzahl an Briefmarken zu kommen, könnte ich den Eingang frühestens Donnerstag erwarten; falls der gemütliche Ansprechpartner auf der Gegenseite das wirklich so schnell bearbeiten würde, woran ich ernsthaft zweifeln musste. Als dritte und letzte Möglichkeit blieb also nur noch, die Bestätigung, dass es mich gibt, per Nachnahme zu versenden, gegen Nachnahmegebühr selbstverständlich.

    Mein Zeitplan war knapp, aber haltbar. Der Standesbeamte versicherte, dass der Brief am Dienstag raus ginge. Ja, es war immer noch Montag. Mittag. Egal. Am Mittwoch, spätestens Donnerstag müsste ich also eine Benachrichtigung im Briefkasten haben, könnte sofort auf dem Absatz kehrt machen und hoffen, dass ich es noch vor 18 Uhr 30 in die nahe gelegene Postfiliale schaffe. Falls der Brief Donnerstag käme und ich es nicht rechtzeitig schaffte, hätte ich ein Problem, weil die serviceorientierte Post ja erst wieder um 9 Uhr aufmacht. Aber daran wollten wir ja nicht denken.

    Ich brauchte auch noch etwas anderes, als eine Geburtsurkunde. Ich brauchte biometrisch korrekte Passfotos. Ich hatte zwar erst vor ein paar Wochen Passfotos machen lassen für meinen Studentenausweis, aber da lächle ich leider. Dumme Angewohnheit. Also investierte ich eine Stunde meiner Arbeitszeit, um für ganze zwölf Euro sechs unlächelnde Passfotos machen zu lassen. Das ging ja problemlos.

    Am Mittwochabend war tatsächlich auch schon eine blaue Benachrichtigungskarte in meinem Briefkasten. Ich könne einen Nachnahmebrief für elf Euro abholen. Elf? Vier Euro Nachnahmegebühren? Wahnsinn. Nun gut, mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich warf einen Blick auf die Öffnungszeiten, die dort angegeben waren. Nur zur Sicherheit, man weiß ja nie. Bis 19 Uhr stand da. Ach?! Mein Blick schweifte nach links und ich sah, dass ich dieses kleine Brieflein nicht in »meiner« Postfiliale abholen könnte, sondern in die Innenstadt musste, um dies zu tun. Meine tolle Planung geriet ins Wanken und ich verdanke nur meinem flexiblen Arbeitgeber, dass ich am Donnerstag ein wenig eher Feierabend machen und so rechtzeitig die elf Euro einer netten (!) Postangestellten in die Hand drücken durfte. Nach einer halben Stunde in der Schlange, aber damit rechnet man ja.

    Alle Vorarbeiten waren also getätigt. Jetzt konnte nur noch passieren, dass ich etwas wichtiges übersehen hatte. Hatte ich aber nicht. Die nette (!) Stadtangestellte wollte von mir: den Personalausweis, ein Passfoto, zwei Fingerabdrücke (linker und rechter Zeigefinger, elektronisch erfasst) und 91 Euro. 59 Euro Normalpreis plus wahnsinnige 32 Euro Expresszuschlag.

    Aber Moment! Was ist mit der Geburtsurkunde, die ich so mühsam besorgt hatte? Braucht sie nicht, hat ja meinen Perso. Ahja, vielen Dank auch.

    Ich trottete also zur Kasse, habe auf den Euro genau 91 Euro dabei, ärgere mich ein wenig ob dieser immens hohen Ausgaben für ein kleines Büchlein, nehme in einer unter zehn Minuten dauernden Aktion meine »Sie können Ihren Pass hier und dort abholen«-Schrieb entgegen und erfahre, dass ich Mitte nächster Woche den ersten Reisepass meines Lebens in Empfang nehmen kann.

    Wir rechnen also mal zusammen: 11 Euro für eine nicht benötigte Geburtsurkunde plus 12 Euro für Passfotos plus 91 Euro für den Pass macht lockere 114 Euro für die Erlaubnis, für geschäftliche Zwecke in die USA einreisen zu dürfen. Immerhin, in den nächsten zehn Jahren werde ich diese Prozedur nicht mehr über mich ergehen lassen müssen.

    Foto: Renno, aboutpixel.de

  • Roma

    Ich war schon vor einer halben Ewigkeit im Urlaub. Ja, ehrlich, nach vier Jahren endlich mal wieder richtig weg und so. In Rom. Das ist die Hauptstadt von Italien. Dazu muss man einleitend sagen, dass das nicht meine Idee war. Ich habe genau drei Reiseziele, die ich in meinem Leben noch erreichen möchte, und dazu gehört Rom nicht. Aber ich ließ mich widerstandslos überzeugen, dass es eine gute Idee wäre und stürzte mich in die faszinierende Stadt ohne mich vorher auch nur eine Sekunde mit ihr beschäftigt zu haben. Ich meine, klar, gestählt durch Interesse an Geschichte, dem Römischen Reich und einer offensichtlich doch nicht spurlos an mir vorbeigegangenen Zeit mit Lateinunterricht war ich schon gespannt auf die Stadt.

    Müsste ich die sechs Tage zusammenfassen, und das mache ich ja jetzt hier, würde ich das folgendermaßen machen: Wir haben alles gesehen, was man sehen muss. Alles. Wir waren jeden Tag mindestens acht Stunden auf den Beinen (die übrigens nur noch nach dem zweiten Tag aktiv schmerzen, ab dann wird der Schmerz zum täglichen, ja fast freundschaftlichen Begleiter). Rom ist, wie eingangs schon erwähnt, faszinierend. An allen Ecken gibt es historische Bauten, Denkmäler, Inschriften, Obelisken, Piazzi.

    Am meisten gefreut hatte ich mich auf das Kolosseum, das mich dann (»natürlich!« haben Rom-Kenner mir danach bestätigt) am meisten enttäuscht hat. An so vielen Plätzen kann man sich bildhaft vorstellen, wie vor 2000 Jahren dort die Menschen gelebt haben. Natürlich auch im Kolosseum, aber das Ausmaß der Demontage, die dort im Laufe der Jahrhunderte vorgenommen wurde, ist grausam und desillusionierend. Eigentlich ist das Kolosseum nur noch eine Ruine mit Metalldetektoren am Eingang. Und dennoch, man muss es gesehen haben.

    Den Papst haben wir nicht gesehen. Das war übrigens von fast allen nach meiner Rückkehr die zweite Frage nach: »Wie war’s in Rom?« Geht ja auch gar nicht, der ist in den Sommermonaten gar nicht im Vatikan, sondern in Castel Gandolfo, was man als guter Katholik natürlich weiß. Wir haben die 520 Stufen in die Kuppel des Petersdoms genommen und danach »nur noch schnell« die Sixtinische Kapelle anschauen wollen. Wer dieses Vorhaben schon einmal in die Tat umgesetzt hat, der weiß, wie sich der Vatikan das vorstellt. Einmal kurz Michelangelos Kunstwerke bestaunen bedeutet mindestens eine Stunde Fußmarsch durch achtunddrölfzig Museen mit mal mehr, hauptsächlich weniger interessanten Ausstellungsstücken. Um dann schließlich in der wohl berühmtesten Kapelle der Welt zu landen, die doch kleiner ausfällt, als man sich das so denken würde. Dieser Raum ist vollgestopft mit tausenden Menschen (gefühlt), die alle versuchen, illegal Fotos der Gemälde zu schießen. Natürlich haben auch wir das gemacht und sind erst aufgeflogen, als sie vergaß, den Blitz auszuschalten. Dieser böse, böse Blick verbunden mit einem erhobenen Zeigefinger machte mir schon irgendwie Angst; oder was das halt so für Gefühle sind, wenn man ein lauthalses Lachen kaum mehr unterbinden kann.

    Ansonsten war es wie erwähnt viel Fußmarsch, viel zu sehen. Und ich habe zweimal eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen; das heißt, ich komme auf jeden Fall wieder zurück. Muss ich auch, denn nachdem ich jetzt alles einmal im »Schnelldurchlauf« betrachtet habe, sollte ich die wirklich schönen Orte noch einmal in Ruhe genießen.

    In Rom wird übrigens hauptsächlich Italienisch und Englisch gesprochen. Deutsche Touristen gab es kaum, dafür massig englische. Und die römischen Türken sind Inder. »Echte« Römer gab es nur in den Gegenden um die Regierungsgebäude herum.

    Die wichtigste Erkenntnis aber: Wenn alle Wege nach Rom führen, dann führen alle Wege innerhalb Roms zum Monumento Vittorio Emanuele II.

    Und jetzt endlich Fotos!


    Das Kolosseum ist so von außen gesehen schon wahnsinnig beeindruckend.


    Von innen halt leider weniger.


    Das Monumento Vittorio Emanuele II ist schon … monumental. Wie gesagt.


    Das beste ist aber, dass das dort vorhandene Grab des unbekannten Soldaten von zwei hochmotivierten Freiwilligen Tag und Nacht bewacht wird.


    Der Beweis, dass ich eine Münzen in den Trevi-Brunnen warf. Aus Unsicherheit, dass ich das richtig gemacht habe, wiederholte ich das zu späterer Stunde dann noch einmal. Man weiß ja nie.


    Das kann man sehen, wenn man die 520 Stufen in die Kuppel des Petersdoms hinter sich hat.


    Das auch. Ich möchte echt nicht wissen, wie viel Wasser benötigt wird, um die Flächen bei diesen tropischen Temperaturen grün zu halten. (Und wie viel meiner Kirchensteuer dafür drauf geht.)


    Hier noch ein illegales Foto aus der Sixtinischen Kapelle. Hehehe.

    Damit aber genug Touristenscheiß. Ich muss, es ist ein innerer Zwang, einfach noch folgende Fotos veröffentlichen.


    Das gefällt mir. War ein von Diane selbst verursachter Schnappschuss.


    Und diese Bildfolge im Forum Romanum entstand auch eher schnappschüssig. Man beachte die Wassertropfen! (Ja, ich finde das cool. Aber egal.) Reisekurzbericht (und Fotos) Kolosseum

  • Es ist soweit

    Eigentlich hatte ich es schon eher vorgehabt, die Planung begann schon während ich mitten im letzten Studium war. Aber Umstände verursachten, dass ich nun zum 1. Oktober ein neues Studium beginne. Am Freitag hatte ich endlich die Immamitrikulatition im Briefkasten, juhu. Ich bin jetzt offiziell wieder Student, aber dieses Mal sogar ein richtiger.

    Jeopardy:

    • Fernstudium mit regelmäßigen Präsenzveranstaltungen am Wochenende.
    • BWL.
    • Nein, ich habe nicht vor, in den nächsten Jahren ein Privatleben aufzunehmen.
    • Ja, ich habe mir das gut überlegt.

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