Ich glaube, ich war das Vorbild für dieses Video. Auch wenn ich drei Stück davon habe.
Danke, Achim! You made my day! 🙂
Ich bin ja nun auch jeck und liebe den Kölner Straßenkarneval. Der »Kölner Karneval« hat jetzt 11 Gebote für Karneval erlassen und ich kann nicht anders, als die zu kommentieren.
Leitsätze des Kölner Karnevals
Präambel
Der Kölner Karneval ist ein Lebensgefühl,
Wohl war!
hat eine hohe emotionale Komponente
Und vor allem auch eine hohe alkoholische Komponente.
und braucht Qualitätskriterien für seine ehrenamtliche Arbeit.
Wer hat hier »McKinsey« gerufen?
Wir im Hause des Festkomitees haben uns intensiv damit beschäftigt.
Na klar, was sollen wir denn sonst machen? Karneval geht ja erst am 11.11. wieder los.
Es sind Leitsätze, die wir für unsere Arbeit formuliert haben und die wir auch unseren Gesellschaften als Empfehlung aussprechen.
Also um es klar zu sagen: Uns war langweilig. Aber wenn ihr unbedingt wollt – bitteschön!
Das Selbstverständnis des Kölner Karnevals wird durch die folgenden 11 Leitsätze dokumentiert.
Es müssen auch unbedingt 11 sein! Ihr wisst schon, warum.
11 Leitsätze des Kölner Karnevals
1. Der Kölner Karneval ist eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der Stadt Köln und soll auch so gemäß seiner Bedeutung verstanden und behandelt werden.
Denn sonst gibt es ja Karneval niiiiirgendwo mehr in der Welt. Geschweige denn in unserer näheren Umgebung.
2. Der Kölner Karneval soll ein Fest für alle sein: volksnah, verbindend, integrativ.
Also alles, was Alkohol aus den Menschen so macht: Man kommt sich nahe, verbindet sich und wenn man Glück hat, darf man sich auch bei jemanden integrieren.
3. Der Kölner Karneval soll helfen, Kindern und Jugendlichen eine Basis und Perspektiven zu geben.
Basis = der nächste Kiosk. Perspektive = da gibt’s nachher noch mehr!
4. Der Kölner Karneval soll sich in der Öffentlichkeit positiv darstellen.
Bitte keine Fernsehteams mehr auf die Straße schicken!
5. Der Kölner Karneval fördert aktiv Brauchtum und Kultur; zugleich soll der Kölner Karneval zukunftsorientiert und innovativ sein.
Dieses Session stellen wir neue Biermaschinen vor. Außerdem lassen wir neuerdings auch Kölsch-Mixgetränke als Alkohol gelten. Aber eigentlich sagt das Brauchtum: Nur Kölsch macht besoffen. (Und davon mindestens 11, ihr wisst schon.)
6. Der Kölner Karneval soll durch das Ehrenamt getragen werden.
Wir brauchen unser Geld für die Uniformen! Und das Kölsch.
7. Der Kölner Karneval übernimmt gesellschaftliche Verantwortung.
Das meinen wir gar nicht so. Aber sowas muss ja irgendwo stehen.
8. Der Kölner Karneval muss auf finanziell sicheren Beinen stehen.
Sonst können wir Uniformen und Kölsch nicht mehr finanzieren. Wie gesagt.
9. Der Kölner Karneval soll eine hohe Qualität und adäquates Niveau haben.
Nur kölsche Lieder werden gesungen, kein »Griechischer Wein« oder »Hölle, Hölle, Hölle«! Das ist ja wirklich kein Niveau, diese Ballermann-Kacke.
10. Der Kölner Karneval hat eine Spiegelfunktion: gesellschaftskritisch, werteorientiert und unabhängig.
Jaja, wir Kölner sind auch außerhalb des Karnevals so. Nur dann nicht verkleidet.
11. Der Kölner Karneval hat Humor und Leichtigkeit.
Höhöhö. (Ja was? Wir müssen 11 Gebote machen. Geht halt nicht anders.) Die 11 Gebote und die Kommentare dazu
Wenn mir ein Wort bisher fremd war, dann »Prüfungsangst«. Bis auf eine einzige Ausnahme – die Führerscheinprüfung – hatte ich noch nie in meinem Leben Angst gehabt, wenn Prüfungen anstanden. Von vielen Menschen als beneidenswerte Eigenschaft angesehen, hat es mich allzu oft dazu verleitet, zu wenig Energie in Prüfungsvorbereitungen zu investieren und die Tests an sich nicht ernst genug zu nehmen.
Nun stand am gestrigen Tag die erste von zwei mündlichen Prüfungen für Abschluss 1 an und ich hatte Probleme, die Nacht zuvor ruhig zu schlafen. Es gipfelte darin, dass ich eine Stunde vor dem eigentlich sowieso zu früh gestellten Wecker aufwachte und nicht mehr einschlafen konnte. Diese Schlafprobleme und – wie ich daraufhin selbst diagnostizierte – Prüfungsangst verwundert mich noch immer. Faktisch war ich schon vorher längst durch, auch aufgrund der guten Bewertung meiner Abschlussarbeit. Meinen Abschluss No. 1 habe ich also schon längst in der Tasche. Und nur unter den schlechtest anzunehmenden Umständen wäre ich im Gesamtschnitt eine Note schlechter geworden. Auch verbessern war von vornherein nicht mehr drin, egal, welche Note ich bekäme. Also wirklich und wahrhaftig überhaupt keine Gründe für ein schlechtes Gefühl. Zumal ich mich auch – so gesehen grundlos – in den letzten Tagen gut vorbereitet hatte.
Irgendwie scheint der schlechte Schlaf trotzdem sein Gutes gehabt zu haben. Ich bin mehr als zufrieden mit dem gestrigen Ergebnis. Nur mache ich mir Sorgen um nächstes Wochenende. Da geht es dann um gar nichts mehr, es ist nur noch die Kür. Werde ich da überhaupt einschlafen können?
Ich habe es noch nie in der sechseinhalbjährigen Geschichte des JC-Logs geschafft, auf der Startseite Beiträge aus drei (drei!) unterschiedlichen Monaten zu vereinen. Man könnte fast meinen, ich hätte nichts mehr zu erzählen. Tatsächlich ist mir nur nie langweilig genug, um meine Finger für das JC-Log auf die Tasten zu legen.
Zum Beispiel diese Woche. Ich habe eigentlich Urlaub, diese und nächste Woche, um für die anstehenden mündlichen Prüfungen zu lernen. Was ich eigentlich gar nicht müsste, denn ich muss nur noch anwesend sein, um meinen Abschluss zu bekommen. Was ich aber seit Samstag beinahe ununterbrochen mache: arbeiten. Nur zur Abwechslung mal nicht am Schreibtisch im Büro, sondern am Schreibtisch zuhause.
Nur jetzt, wo ich überhaupt keinen Bock mehr habe und eigentlich nur noch auf dem Sofa liegen und bekloppte Talkshows ansehen möchte – oder was auch immer heutzutage nachmittags im Fernsehen kommt, ich bin da völlig raus –, betreibe ich heftigste Vermeidungstaktiken. Zu denen zählt beispielsweise das Lesen von Blogs (nur noch 964 ungelesene Beiträge!) und das Verfassen von Weblogeinträgen, wie hier exemplarisch zu sehen.
Hat aber natürlich alles sein Gutes, denn so schaffe ich es immerhin, schon den vierten Beitrag für den Monat Oktober zu veröffentlichen. Es geht wieder aufwärts! 😉
Peter erlebte inzwischen klopfenden Herzens eine bange Stunde. Unter der dicken, heißen Kapuze rann ihm der Schweiß über die Wangen, und die auf dem Rücken zusammengebundenen Arme begannen zu schmerzen.
Die Männer im Wagen schwiegen, nur der neben ihm sitzende gab manchmal knappe Anweisungen. Er schien der Kopf der Entführerbande zu sein. Der Wagen führ in schnellem Tempo dahin. Plötzlich wurde die Straße uneben. Das Auto rumpelte auf dem schlechten Weg noch ein Stück weiter, dann hielt es. Ein Hund bellte.
Der Mann fasste Peter am Arm, zog ihn aus dem Wagen und führte ihn ein paar Schritte weiter.
»Stufen!« brummte er, und Peter stolperte mehrere Stufen hinauf und merkte, dass er in einem Haus war.
»Alles geklappt?« fragte eine Frauenstimme.
»Wie du siehst«, antwortete der Boss. »Bring etwas zu essen ins Auto und ein paar Flaschen Bier!« befahl er.
Ein Hund strich knurrend um Peter herum, der erschrocken zurückwich.
»Er tut dir nichts, wenn du dich ruhig verhältst. Doch versuch ja nicht zu laufen, das kann er nicht leiden und dann packt er sofort zu«, sagte einer der Männer, währende er Peter die Arme losband. Er schob ihn über eine Türschwelle in einen Raum, wo der Boss mit der Frau redete und sich nun dem Junge zuwandte:
»Du bleibst einstweilen hier und befolgst genau, was man dir sagt, verstanden?« Peter nickte.
»Los!« rief der Mann nun. »Wir müssen weiter. Und du versorgst inzwischen den Jungen und lässt ihn keine Sekunde aus den Augen, hörst du?«
»Darauf kannst du dich verlassen«, entgegnete die Frau und lachte.
Peter hörte die Männer aus dem Haus gehen und gleich darauf das Auto wegfahren. Nun stand er da mit verhüllten Augen in einem fremden Raum und wagte keinen Schritt vorwärts. Der Hund schnupperte knurrend an ihm herum.
Peter merkte, dass die Frau die Fenster schloss, die Vorhänge zuzog und das Licht anknipste, obwohl es doch noch heller Tag sein musste.
»So, jetzt kannst du deine Mütze abnehmen«, sagte sie und zog ihm lachend die Kapuze vom Kopf.
»Du wirst es drunter nicht wenig warm gehabt haben, bist ja ganz verschwitzt.«
Peter atmete erleichtert auf und sah sich vorsichtig um. Er befand sich in einer geräumigen Wohnküche. Durch die zugezogenen Vorhänge schimmerte das Tageslicht. Die Frau war jung und sah freundlich aus. Der Hund, ein großer, schwarzer Schäferhund, stand neben ihr, ließ kein Auge von Peter und knurrte leise.
»Kann ich mich irgendwo waschen?« fragte Peter schüchtern.
»Gewiss, hier ist das Badzimmer«, antwortete die Frau und führte ihn zu einer Tür in der Ecke des Raumes. Sie ging ihm voraus, schloss auch hier das Fenster und zog ein Rollo herunter.
»Versuch ja nicht, hier irgendwas anzustellen. Auch wenn du noch so laut schreien und rufen würdest, könnte dich doch niemand hören.« Sie reichte ihm ein Handtuch und schob dann von der Küche aus einen langen Besenstiel durch den Türspalt, der gerade weit genug war, das der Hund seine Schnauze durchstecken konnte.
»Platz, Wolf!« hörte Peter die Frau sagen, worauf die schwarze Schnauze verschwand und der Hund sich vor die Tür legte, während er sich wusch und in Ordnung brache.
»Kann ich jetzt rauskommen?« fragte Peter vorsichtig, als er fertig war.
»Weg, Wolf!« befahl die Frau und öffnete die Tür. »Na, jetzt siehst du ja ganz manierlich aus. Setz dich an den Tisch, ich mache dir ein paar Rühreier, du wirst hungrig sein.«
Der Junge setzte sich folgsam auf die gemütliche Eckbank. Jetzt erst merkte er, dass er wirklich sehr hungrig war. Die Küchenuhr zeigte halb Drei. Jetzt wird Klaus schon bei uns zuhause sein und den Eltern berichten, dass unser Wagen wie immer an der Ecke stand. Sicher ist Mutter sehr in Sorge und alle werden im Wohnzimmer sitzen und beraten, was man tun könne, ging es Peter durch den Kopf. Er beobachtete die Frau, die sich am Küchenherd zu schaffen machte. Sie sah ordentlich aus. Vor ihr hatte er keine Angst. Der Hund war ein sehr schönes, großes Tier, mit ihm hätte er sich gerne angefreundet.
Die Frau stellte einen Teller mit Rührei und Bratkartoffeln vor ihn auf den Tisch. »Lass es dir schmecken und sei nicht ängstlich, es geschieht dir nichts«, sagte sie.
»Danke«, antwortete Peter höflich und begann mit Heißhunger zu essen. Da der Schäferhund dicht neben ihm saß und ihn unverwandt ansah, warf er ihm einen Bissen Rührei zu, den er geschickt mit dem Maul auffing.
Die Frau lachte. »Na, am Ende werdet ihr noch gute Freunde! Er ist ein verdammt scharfer Teufel. Es wundert mich, dass er überhaupt etwas von dir annimmt.« Sie setzte sich zu Peter in die Essecke.
»Ich habe auch einen Hund zuhause«, bemerkte Peter. »Einen gelben Boxer. Cäsar heißt er.«
»Da kannst du bestimmt gut mit Hunden umgehen. Doch glaube ja nicht, das Wolf nicht auf dich aufpasst. Er packt sofort zu, falls du den Versuch machen wolltest, zu fliehen. Ich möchte es dir auch nicht raten – die Männer verstehen keinen Spaß, wenn du etwas Dummes unternimmst. Am besten, du fügst dich in alles ohne Widerstand. Dein Vater wird schon dafür sorgen, dass du bald wieder nach Hause kommst.«
Peter nickte bekümmert. Am liebsten hätte er jetzt geheult, doch er sagte sich, dass man mit zwölf Jahren nicht mehr weint wie ein kleiner Junge und nahm sich zusammen. Der Vater würde alles tun, um ihn zu befreien, das wusste er, und hier war es jedenfalls gemütlicher als unter der dicken Kapuze im Auto und mit dem Boss an der Seite.
Draußen war es ganz still. Man härte keine Autos fahren, keine Kinder lärmen, nichts. Das Haus musste ganz einsam liegen, daher auch das schlechte Straßenstück am Ende der Fahrt. Vielleicht brauchte die Frau deshalb den scharfen Hund. Während er so nachdachte, wurde er schläfrig und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.
Die Frau merkte es und sagte: »Wenn du schlafen willst, kannst du dich auf die Bank legen.« Sie schon ihm ein Kissen hin.
»Nein, danke, ich schlafe nie tagsüber«, entgegnete Peter. Doch allmählich fielen ihm doch die Augen zu. Als die Frau merkte, dass er eingeschlafen war, legte sie ihm vorsichtig die Beide auf die Bank und schob ihm das Kissen zurecht. Der Junge merkte es nicht mehr.
Peter hatte sehr fest geschlafen und wusste erst gar nicht, wo er sich befand, als ihn jemand wachrüttelte. Doch als er den Boss neben sich stehen sah, fuhr er erschrocken hoch. Auch die beiden anderen Männer waren da, sie trugen dunkle Brillen wie der Boss. Der Fahrer wandte Peter sofort den Rücken zu und stellte sich im dunklen Flur neben die offene Tür. Peter bekam sein bärtiges Gesicht nie richtig zu sehen. Er redete auch nichts, nur manchmal flüsterte er leise mit dem anderen.
Der Boss ging zum Telefon und wählte eine Nummer, die er von einem Zettel ablas.
»Wer ist dort?« rief er, ohne seinen Namen zu sagen. »Hören Sie, ich habe den Jungen hier. Je eher wir ins Geschäft kommen, umso schneller werden Sie ihn wieder haben.«
Peter horchte auf. Er spricht mit meinem Vater, dachte er. Wenn ich bloß seine Stimme hören könnte!
»Eine Million in gebrauchten Hundert- und Fünfhundert-Scheinen, verstanden? Und halten Sie die Bullen und die Presse raus, sonst könnte das dem Jungen schlecht bekommen. Bis jetzt fehlt ihm nichts.«
Jetzt redet Vater, dachte Peter, denn der Mann hörte aufmerksam zu und brummte ein paar Mal zustimmend.
»Komm her!« wandte er sich an Peter und presste die Hand auf den Hörer. »Pass gut auf, Junge: Dein Vater will deine Stimme hören. Sag ihm, dass dir nichts geschehen ist und dass er dich so schnell wie möglich auslösen soll. Aber sag ja kein Wort mehr, sonst kracht es!«
Er gab Peter den Hörer und griff zu einem zweiten, um mitzuhören.
»Hallo Vater!« rief Peter. »Hörst du mich?«
»Ja. Wie geht es dir?«
»Gut, Vati, mir ist nichts geschehen, aber bitte hol mich bald hier raus!«
»Ja, mein Junge, verlier nicht den Mut. Ich werde alles tun, um dich so schnell wie möglich auszulösen. Und mach keine Dummheiten, hörst du? Sollte man dich freilassen, versuche zum nächsten Telefon zu kommen, um zuhause anzurufen.«
»Ja, Vater. Ich … habe Angst.«
»Schluss jetzt!« rief der Bos ärgerlich und nahm ihm den Hörer aus der Hand.
»Hallo, sind Sie noch da?« rief er. »Also, beschaffen Sie schnellstens das Geld und warten Sie auf weitere Anweisungen!«
Damit beendete er kurzerhand das Gespräch.
Mangels besseren Contents.
Herrje. Schon wieder ein Jahr älter. Spätestens ab jetzt geht’s hart auf die 30 zu.
»Wo Peter heute bloß so lange bleibt?« fragte die Mutter und sah besorgt auf die Uhr. »Gleich wird Vater da sein. Er kann es nicht leiden, wenn Peter unpünktlich zum Essen kommt.«
»Sicher trödelt er mit Klaus vor der Schule herum, und Max ist mit ihm gleich zum Werk gefahren, um Vater abzuholen«, bemerkte Peters ältere Schwester Inge.
»Gerade heute sollte er pünktlich sein, weil wir um zwei Uhr zum Baden fahren wollen.«
»Ach Mutti, es ist doch erst zwanzig Minuten nach Zwölf, er wird sicher gleich da sein.«
Doch als eine Viertelstunde später weder der Vater noch Peter gekommen waren, ließ die Mutter das Essen warmstellen.
»Es wird doch hoffentlich nichts passiert sein?« sagte sie besorgt.
Nach einiger Zeit klingelte das Telefon und die Mutter hob ab.
»Ich komme etwas später«, meldete sich der Vater, »unser Wagen ist weg. Max wartete wie gewöhnlich beim Pförtner, bis es Zeit war, Peter abzuholen, Der Wagen stand schon draußen auf der Straße, etwas unterhalb des Werks, weil gerade kein anderer Platz frei war. Als Max wegfahren wollte war der Wagen nicht mehr da. Ich habe inzwischen die Polizei verständigt und muss noch einige Angaben machen. Ich werde mich beeilen.«
»Mein Gott«, sagte die Mutter erschrocken, »Peter ist auch noch nicht da. Selbst wenn er zu Fuß gegangen wäre, müsste er schon hier sein.«
»Sicher hat er auf Max gewartet und ist erst später losgegangen, als der Wagen so lange nicht kam. Bestimmt wird er bald zu Hause sein. Wartet nicht mit dem Essen auf mich!«
Die Mutter legte auf und wandte sich an Inge.
»Unser Wagen ist weg, sagte Vater soeben.«
»Wieso weg? Gestohlen?« rief Inge.
»Vermutlich. Vater redet gerade mit der Polizei.«
»Da kommt Peter sicher zu Fuß angetippelt.«
»Das meint Vater auch«, antwortete die Mutter und begab sich in die Küche, um dort wegen des Essens Bescheid zu sagen.
Da fuhr auch schon ein Polizeiwagen vor und Vater, Max und ein unauffälliger älterer Herr stiegen aus.
»Vater ist da!« rief Inge, die am Fenster gewartet hatte.
Wenig später trat der Vater ein und stellte den Herrn als Polizeikommissar Ott vor.
»Ist der Junge noch nicht da?« war Vaters erste Frage. »Es ist halb Zwei, da müsste er längst auch zu Fuß hier sein.«
Während die Männer noch wegen des Wagens sprachen, klingelte es an der Tür. Es war Klaus, der mit der Badetasche unterm Arm nach Peter fragte und überrascht hörte, dass sein Freund noch nicht nach Hause gekommen war.
»Er trug mir noch auf, ganz pünktlich zu sein«, sagte er.
Die Eltern blickten sich erschrocken an. Jetzt mischte sich der Kommissar ins Gespräch.
»Wann hast du Peter zuletzt gesprochen?«
»Nach der Schule, bevor ich über die Kreuzung lief. Er ging zum Wagen weiter, der wie immer an der Ecke auf ihn wartete.«
»Der Wagen stand auch heute dort? Hast du das ganz genau gesehen?«
»Ja. Der Wagen stand an der gleichen Stelle wie jeden Tag.«
»Und der Fahrer? Hast du ihn auch gesehen?«
Klaus überlegte einen Augenblick. »Den Fahrer? Nein. Sonst stand Max immer neben dem Wagen oder lehnte an der Mauer und wartete auf Peter, um ihm den Schulranzen abzunehmen. Doch heute war er nicht dort. Es fiel mir eigentlich nicht weiter auf, aber da Sie mich danach fragen, erinnere ich mich, dass ich Max heute nicht gesehen habe.«
»Ist Peter eingestiegen?« mischte sich der Vater ins Gespräch.
»Ja. Ich habe mich auf der anderen Straßenseite noch einmal umgedreht, da kletterte Peter gerade in den Wagen.«
»Und ist dir sonst nichts aufgefallen? Waren noch andere Leute beim Wagen?« wollte der Kommissar wissen.
»Nein, ich habe sonst niemanden gesehen.«
Die Mutter war ganz bleich geworden und sah den Kommissar erschrocken an.
»Heißt das …, glauben Sie, dass ein Fremder den Jungen mitgenommen hat?«
»Ja, das wäre möglich. Das ist der erste Hinweis in der Sache.«
Klaus saß ganz erschrocken da und starrte den Kommissar an.
»Bist du sicher, dass es unser Wagen war?« fragte der Vater. »Er ist nämlich heute, bevor Max zur Schule fahren wollte, gestohlen worden.«
»Ach!« rief Klaus überrascht. »Der Wagen ist gestohlen worden? Dann war es wohl gar nicht Max, der mit Peter wegfuhr?«
»Nein. Max und ich haben um diese Zeit schon mit der Polizei geredet.«
»Da muss man doch sofort etwas unternehmen, um dem Jungen zu helfen!« rief die Mutter aufgeregt.
»Wir können einstweilen nichts anderes tun, als nach dem Auto suchen«, sagte der Kommissar. »Die Fahndung nach dem Dieb läuft bereits. Übrigens scheint meine Annahme zu stimmen.«
»Welche Annahme?« rief die Mutter.
»Bitte rege dich nicht auf«, sagte der Vater. »Es besteht die Möglichkeit, dass der Junge entführt worden ist, um mich zu erpressen.«
»Schrecklich, schrecklich«, rief die Mutter. »Was kann man da unternehmen? Man muss doch sofort etwas tun?!«
»Dazu bin ich ja hier«, bemerkte der Kommissar. »Neben der Suche nach dem Wagen können wir nichts anderes tun als warten, ob sich der Entführer meldet. Ich werde daher ein Tonband an ihr Telefon anschließen, um die Stimme des Erpressers festzuhalten.«
»Die Mutter wandte sich zum Fenster und presste schluchzend das Taschentuch an den Mund. Inge trat zu ihr und fasste ihre Hand.
Klaus hatte seine Badetasche aufgenommen und kraulte dem Boxer Cäsar, Peters Hund, den dicken, braunen Kopf.
»Deine Angaben waren sehr wichtig für uns«, sagte der Kommissar. »Es war der erste praktische Hinweis, doch einstweilen musst du strengstes Stillschweigen über alles bewahren. Es könnte die Fahndung stören, wenn zu früh etwas von der Sache bekannt würde. Die Erpresser –ich nehme an, dass es mehrere sind – könnten nervös werden. Es liegt also auch im Interesse deines Freundes, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt. Ich kann mich doch auf dich verlassen?«
»Selbstverständlich«, antwortete Klaus. »Ich werde bestimmt nichts darüber reden.«
»Mit der Schule werde ich selbst alles regeln«, sagte der Vater. »Vielleicht wissen wir morgen schon mehr.«
»Es tut mir leid, dass aus unserem Badeausflug heute nichts geworden ist«, bemerkte die Mutter, die sich wieder gefasst hatte, als sie Klaus zur Tür begleitete.
»Wenn ich helfen kann, rufen Sie bitte an«, sagte Klaus. »Ich bin doch Peters bester Freund!«
»Das ist nett von dir, Klaus, ich werde daran denken, wenn es nötig sein sollte.«
Klaus stieg auf sein Fahrrad, das er neben der Garage abgestellt hatte, und fuhr nachdenklich nach Hause. Wie aufregend das alles war, ein richtiges Abenteuer. Fast beneidete er seinen Freund darum. Ihm konnte das nicht passieren, denn vom Beamtengehalt seines Vaters versprach sich bestimmt kein Erpresser ein großes Lösegeld. Es war doch auch zu etwas gut, wenn man keinen reichen Vater hatte.
Es war knapp vor zwölf Uhr mittags, als Peter und Klaus mit ihren Klassenkameraden aus dem Schultor stürmten. Bis zur nächsten Straßenkreuzung hatten die beiden Freunde den gleichen Weg und gingen nun gemächlich zusammen weiter.
»Um zwei Uhr will Mutti mit uns zum Baden fahren«, sagte Peter; »sei pünktlich und vergiss den Wasserball nicht!«
»Der ist immer bei meinem Badezeug. Viertel vor zwei Uhr bin ich bei dir!« rief Klaus und rannte, da die Ampel gerade auf Grün umsprang, schnell über die Straße.
Peter ging geradeaus weiter bis an die nächste Straßenecke, wo jeden Tag Vaters Auto auf ihn wartete, um ihn schnell nach Haus zu bringen. Vater wurde erst eine halbe Stunde später aus der Fabrik abgeholt. Der Junge wunderte sich, dass der Motor bereits lief und der Fahrer Max, mit dem er gut Freund war und der sonst immer neben dem Wagen stand und nach ihm Ausschau hielt, sich heute zusammengekrümmt unterm Lenkrad zu schaffen machte.
»Ist etwas kaputt?« fragte Peter, während er in den Wagen stieg. Doch ehe er sich noch richtig hingesetzt hatte, fuhr der Wagen an, und der Mann, der sich hinter dem Lenkrad aufgerichtet hatte, war nicht Max, sondern trug unter der blauen Fahrermütze große, dunkle Brillen und einen Bart, der nicht viel vom Gesicht frei ließ. Er beachtete Peter nicht und gab ihm keine Antwort.
Im gleichen Augenblick tauchte auf dem Rücksitz noch ein bebrillter, bärtiger Mann auf und packte Peter von hinten an den Schultern.
»Das ist doch unser Auto, wo ist Max?« rief der Junge erschrocken.
»Schnauze!« brummte der Mann und drückte ihn fest auf seinen Sitz nieder, »mach keine Umstände, dann geschieht dir nichts.«
»Ich will hinaus, halt, halt, lassen Sie mich aussteigen!« schrie Peter.
»Du bist jetzt mäuschenstill, verstanden? Und wenn du dich nochmal muckst, dann passiert etwas!« drohte der Mann am Rücksitz und hielt Peters Oberarme dicht unter den Schultern mit eisernem Griff fest, so dass er sich nicht rühren konnte.
Peter begann zu begreifen. Man wollte ihn entführen und vom Vater Lösegeld fordern, wie man das jetzt öfter hörte. Von Panik gepackt, schielte er nach dem Türgriff, aber er konnte den Arm nicht bewegen, um ihn zu erreichen. Er sah keine Möglichkeit zu entkommen. In seiner Angst begann er zu überlegen und versuchte, sich die Straßen zu merken, durch die sie fuhren.
Dicht neben dem Auto auf dem Bürgersteig wogte der übliche lebhafte Mittagsverkehr. Ahnungslos hasteten die Menschen vorüber zum Mittagessen und niemand beachtete das verzweifelte Bubengesicht hinter der Wundschutzscheibe des großen Wagens.
Kann mir denn niemand helfen? dachte Peter und versuchte, vorsichtig die Hand zu heben, um den Entgegenkommenden ein Zeichen zu geben. Doch sobald er sich nur leise bewegte, packten die Hände an einen Schulter fester zu und eine heisere Stimme zischte ihm Drohend ins Ohr: »Versuche das nicht noch mal, hörst du?«
Bald wurde Peter die Gegend, durch die sie fuhren, immer fremder. Überall säumten die gleichen hohen Vorstadthäuser die Straßen, es gab nirgends ein auffallendes Gebäude oder einen größeren Platz. Plötzlich lenkte der Fahrer den Wagen durch eine offene Einfahrt in einen weiten Hof, der ringsum von hohen Lageschuppen umgeben war.
Der Wagen hielt vor einem offenen Schuppentor, wo ein grüner Volkswagen wartete.
»Umsteigen und Schnauze halten!« befahl der Mann am Rücksitz, riss die Wagentür auf und führte Peter schnell zu dem Volkswagen hinüber. Jetzt musste er sich zu dem Mann auf den Rücksitz in die Ecke setzen. Vor dem Seitenfenster hing ein Mantel, so dass er nicht hinaussehen konnte.
»Halt still!« sagte der Bärtige und zog Peter eine dunkle Kapuze über den Kopf. Der Junge versuchte sich zu wehren, doch als er einen derben Stoß in die Seite bekam, gab er jeden Widerstand auf.
Es musste jetzt noch ein dritter Mann eingestiegen sein, der vorne mit dem Fahrer flüsterte. Peter konnte unter der dicken Kapuze, die ihm bis auf die Schultern reichte, nicht viel verstehen, doch entnahm er dem Gespräch, dass sie zu dem Mann neben ihm »Boss« sagten.
Der Wagen fuhr sofort ab, und Peter merkte, dass sie wieder auf der Straße waren. Unter der Kapuze wurde ihm unerträglich heiß. Er versuchte, sie ein wenig vom Hals wegzuschieben, doch gleich riss ihm der Mann an seiner Seite die Hände herunter.
»Stillhalten, Bürschchen, sonst erlebst du was!« schrie er, holte eine Schnur aus der Tasche, zog dem Jungen die Arme auf den Rücken und band sie an den Handgelenken zusammen.
»Was machen Sie mit mir?« rief Peter verzweifelt.
»Wenn du vernünftig bist, geschieht dir nichts; in ein paar Tagen wirst du wieder zuhause sein, falls dein Alter richtig spurt«, entgegnete der Mann grob.
Peter kamen die Tränen. Leise schluchzte er unter der Kapuze vor sich hin. Niemand beachtete ihn weiter.
OK, die Prüfungen sind geschrieben. Wie, darüber werden andere urteilen. Bin sehr gespannt.
Dafür hat sich mein Körper vehement gemeldet und verlangt nun Genugtuung, weil er so brav die letzten Tage durchgehalten hat. Ich habe schon seit Mitte letzter Woche gespürt, dass eine Erkältung den Weg durch meinen Körper sucht. Ich war quasi kaum aus den Prüfungsräumlichkeiten entwichen, da hat es mich mit Vorschlaghammerstärke erwischt. Den geplanten Hamburg-Trip musste ich also spontan absagen. Schade hauptsächlich um das Geld für das Zugticket, denn den Besuch werde ich sehr bald nachholen.
Der aktuelle »Projektfahrplan«:
• 20. Juni: Letzter Präsenzunterricht
• 6. August: Abschlussarbeit für Abschluss 1
• 12./13. September: Schriftliche Prüfungen für Abschluss 2
• 20./27. Oktober: Mündliche Prüfungen für Abschluss 1
• 13. (+ evtl. 14.) November: Mündliche Prüfung(en) für Abschluss 2
Das Schlimmste ist vorerst überstanden. Und wenn es die Götter gut mit mir meinen, dann war’s das auch mit dem extensiven Lernen – für die nächsten paar Monate.