Archiv des JC-Logs (2001–2011)

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  • Politik

    Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich mich für kurze Zeit politisch engagiert habe. Damals hatte ich für den Stadt- und Kreisrat meiner Heimat kandidiert und wurde ein paar Listenplätze nach oben gewählt (von Platz 7 auf 4, wenn ich mich recht erinnere), aber das Gesamtergebnis für die Partei sah nur einen einzigen Listenplatz vor. Bedingt durch Umzug und Desinteresse ließ ich meine politischen Ambitionen links liegen und widmete meine volle Energie meinem neuen Job.

    Nach etwas mehr als drei Jahren muss ich feststellen, dass ein wenig mehr politische Arbeit auch meinem Berufsleben nicht geschadet hätte. Auch der Job besteht nicht nur aus der Leistung, die man einbringt und dem Ergebnis, das man abliefert. Wie in einem politischen Amt hilft es nichts, es einfach auszufüllen. Man muss beständig Lobbyarbeit in eigener Sache betreiben, ständig auf der Suche nach starken Einflussfaktoren. Man muss die guten Taten hervorheben und die schlechten klein halten. Ehrlichkeit führt schnell zur Herabsetzung des eigenen Images und irgendwann zur Absetzung aus dem Amt.

    So geschehen in der vergangenen Woche. Wenn man so will, wurde ich, wie Stromberg in der zweiten Staffel, »strafversetzt«. Zwar nicht ins Archiv, sondern in eine neue, von mir mit aufzubauende Abteilung. Aber abgezogen aus dem Job, für den ich nach Köln gezogen bin und der mir, trotz unzähliger Überstunden (zusammengerechnet in drei Jahren rund sieben Monate), Arbeit trotz Urlaub (zuletzt sogar an meinem Geburtstag) und manigfaltigen Problemen, die aus der Geschichte der Abteilung und dem Stellenwert der Abteilung innerhalb des Unternehmens herrühren, unheimlich viel Spaß macht(e).

    Ich habe schon jetzt viel aus dieser Situation gelernt, und ich bin sicher, dass ich noch einiges lernen werde. Ich weiß nun immerhin, dass es auch in kleinen Betrieben schnell sehr politisch werden kann, dass ich zu einer kleinen Minderheitenfraktion in der Opposition gehöre und durch meine politische Untätigkeit nur noch auf den guten Willen der Minister in der Regierung zählen kann, die sich wiederum auch ständig zur Wiederwahl stellen müssen und daher proaktiv alles abwerfen, was ihrem Image schaden kann.

    Das heißt für mich ab sofort, wieder politisch tätig zu werden. Nicht in einer Partei, aber in der Firma.

    (Das war der erste und voraussichtlich letzte Eintrag, der sich mit meiner Arbeit beschäftigt.)

  • Unglaublich

    Ja, das kann ja mal passieren, dass man falsch geplant hat und Montag Früh bemerkt, dass man gerade die letzte Dose Katzenfutter öffnet. Es kann auch passieren, dass man – wohl wissend, dass man abends keine Zeit dazu haben wird – vergisst, in der Mittagspause schnell neues Katzenfutter zu kaufen. Auch kann es passieren, dass man dennoch nicht auf dem Heimweg daran denkt und schnurstracks an der einzigen Tankstelle auf dem Weg vorbei fährt.

    Aber dafür gibt es ja Büdchen hier in Köln. In meiner Straße gleich drei Stück. Die verkaufen so eine Dose Katzenfutter zwar teurer, als in der Tankstelle, dafür aber in Laufweite. Praktischerweise haben die auch noch bis ein Uhr offen, denn es ist ja schon Viertel nach Mitternacht. Schade nur, dass sowohl Büdchen Nummer Eins, als auch Nummer Zwei, als auch Nummer Drei kein Katzenfutter mehr vorrätig hatte. Einhellige Aussage aller Büdchenbesitzer: Heute hätten wohl viele Katzen Hunger gehabt.

    Hoffen wir also, dass meine Miezen die Dose Hundefutter auch mögen.

  • Der Oktober

    Eigentlich müsste ich den Oktober lieben, schließlich ist das mein Geburtstagsmonat. Aber seit drei Jahren kenne ich die Zeit von Oktober bis Mitte Dezember vor allem als eines: Stress. Schon in der vorvergangenen Woche, als ich Urlaub hatte, war ich jeden Tag zumindest eine Stunde, oft mehr, am Arbeiten – meist von zuhause aus. Die Woche hatte ich mit wohlweißlich schon vor langer Zeit frei genommen, damit ich meinen Geburtstag feiern konnte und nicht wie letztes Jahr bis spät am Abend arbeiten muss. Trotzdem musste ich mir die Glückwünsche der Kollegen persönlich vor Ort abholen.

    Seit letzten Montag habe ich nun wieder einen geregelten 10- bis 12-Stunden-Tag, mit nicht einmal genug Zeit, um eine zu rauchen. Auch das Wochenende ist mit Arbeit ausgebucht. Das wird so weitergehen bis kurz vor Weihnachten.

    Und dann wird es auch noch so spät hell und früh dunkel. Gestern dachte ich, ich wäre aus Versehen eine Stunde zu früh aufgewacht – das erste Mal seit Monaten, an dem ich Licht anschalten musste. Aber noch weigere ich mich, trotz Eisklumpen an den Beinenden, die Heizung anzustellen. Doch nicht Mitte Oktober, im goldenen Monat!

  • Die Welt ist nicht immer Freitag

    Cover: Die Welt ist nicht immer FreitagIch bin faul. So richtig faul. In Kenntnis dessen habe ich mir für diese meine eine Urlaubswoche genau eine Sache vorgenommen, die ich erledigen wollte. Und habe es trotzdem nicht geschafft.

    Manche Menschen kennen mich und schenken mir dann beispielsweise ein Buch von einem Autor, der Geschichten von sich erzählt, die mich manchmal an mich selbst erinnern. »Die Welt ist nicht immer Freitag« von Horst Evers ist ein 144 Seiten starkes Buch voller kleiner Geschichten aus dem (fiktiven) Alltag des Autors. Man kann irre viel lachen, nein, man muss lachen bei diesen skurrilen Geschichten rund um den wohl faulsten Menschen der Welt, der trotzdem oder gerade deswegen so viel erlebt.

    Der Klappentext:

    Montag morgen, 11.00 Uhr
    Bin schon seit drei Stunden wach, sitze auf dem Sofa und starre auf meine Liste mit all den Sachen, die ich heute erledigen will. Bin extra um 8.00 Uhr aufgestanden, um mal alles fertigzukriegen, statt dessen jedoch starre ich auf die Liste und denke nichts anderes als: »Oh Gottegottegott, is das viel Zeugs, das schafft ja keiner!«
    Auf der Liste steht nichts, aber auch überhaupts nichts, was mir irgendwie Spaß machen könnte. Überlege auch schon seit drei Stunden, was ich machen könnte, damit ich nichts von der Liste machen muss.

    Eine unbedingte Leseempfehlung!

    »Die Welt ist nicht immer Freitag« von Horst Evers
    Brochierte Ausgabe: ISBN 3-4992-4251-6, 7,90 €, Rowohlt Tb.
    Gebundene Ausgabe: ISBN 3-8218-3745-4, 12,95 €, Eichborn

  • Gesendet

    Dass ich keine Briefe mehr schreibe hat auch noch einen anderen Grund. Briefe, in der ursprünglichen Form, schreibt man mit der Hand, in der sich ein Stift befindet, auf ein Blatt Papier. Also mit Handschrift, nicht mit dem Computer. Aber wenn man einen handschriftlich verfassten Brief verschickt hat, dann findet man ihn in keinem Gesendet-Ordner wieder. Man könnte sich höchstens eine Kopie machen auf dem altertümlich anmutenden Kopiergerät. Sowas macht man aber nicht. Also schreibt man lieber E-Mails. Oder gar nicht.

  • Deutschland. Ein Sommermärchen

    FilmplakatDer Fußballfilm, von dem man am 4. Juli, als Jürgen Klinsmann ausnahmsweise einmal Sönke Wortmann filmte, sagte, diesen Film, ja, den muss man sich dann unbedingt ansehen, ja, mit genau der Truppe, die sich regelmäßig zum WM-Gucken verabredet hatte, den habe ich mir am vergangenen Sonntag in einem Kino angesehen, in dem ein Sitz so breit war wie meine Couch, mit Beinfreiheit wie in der Business Class und der Lizenz zum Rauchen, also im »Residenz & Rubin Filmtheater Bad Arolsen«. Als multiplex-geschädigter Kinogänger ist so ein Dorfkino ja wirklich mal ein Erlebnis. Erst zwei junge Männer verscheucht, die sich auf den Plätzen niedergelassen haben, deren Nummer auf unseren Karten stand, um danach festzustellen, dass der gesamte Kinosaal zu geschätzten zwanzig Prozent nur gefüllt war, wir also locker ganz andere Plätze hätten einnehmen können, aber nicht mehr taten, denn diese Sitze – himmlisch; will ich auch zuhause, nur mit weniger Popcorn dazwischen und Brandflecken darauf. Dass schon während der letzten Szene das Licht anging und im Nachspann die Vorhänge vor die Leinwand gezogen wurden, trübte das Kinoerlebnis nicht – denn das stellte sich während des gesamten 108-minütigen Films sowieso nicht ein.

    »Deutschland. Ein Sommermärchen« ist nämlich kein Kinofilm, sondern eine Dokumentation im 16:9-Format über ein Massenereignis aus der Sicht der deutschen Nationalmannschaft. So sehr ich es bedauert hätte, hätte ich nicht die sechs Euro investiert, so sehr kann ich nachher den Film mit »gesehen und OK« abhaken. Ja, wenn er sehr wahrscheinlich kurz vor der Europameisterschaft ins Fernsehen kommt, dann werde ich ihn mir wahrscheinlich noch einmal ansehen. Aber es ist kein Film, für den man zweimal ins Kino gehen würde oder eine geile Party verpassen müsste. Es ist eine ziemlich sachliche Dokumentation mit nackten Fußballspielern, die zwar durchaus interessante Einblicke hinter die Kulissen erlaubt, aber weder Neuigkeiten zutage fördert, noch einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Sönke Wortmann hätte den Film emotionaler gestalten können, diese magischen Momente am 1:0 gegen Polen oder dem letzten gehaltenen Elfmeter gegen Argentinien als das herausheben können, was er für Millionen Deutsche war. Aber woher soll er das wissen. Dass die Nationalmannschaft vor dem Spiel um Platz 3 noch vehement darüber diskutierte, ob man sich gleich in Stuttgart oder doch in Berlin von den Fans verabschieden sollte, in völliger Unkenntnis der grenzenlosen Begeisterung, zeigt, wie abgeschieden von der Außenwelt der innere Zirkel der Nationalmannschaft agierte. Der Film zeigt aber auch, wie sehr Jürgen Klinsmann den Erfolg wollte. Er zeigt, dass Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger vor allem eins können: Fußball spielen. Und nicht philosophieren.

    »Deutschland. Ein Sommermärchen« hält der Emotionalität in diesem Monat, von dem alle dachten, er würde Deutschland verändern, einen sachlichen Spiegel vor. Man sollte den Film gesehen haben, aber man muss es nicht sofort tun.

    Links:

    Trailer
    Offzielle Website
    IMDb Weiterführende Links

  • Anke ist die neue Marge

    Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Anke Engelke wird in Zukunft die Rolle der Marge Simpson sprechen. Die erste Folge mit ihr soll im Januar ausgestrahlt werden.

  • Kurzurlaub

    Am vergagenen Wochenende, von Samstag bis Montag, habe ich meinen Jahresurlaub gemacht. Praktischerweise haben wir einen Freund besucht und die touristische Umgebung genutzt, um das Ganze als Urlaub zu kaschieren. Hier zwei Beweisfotos: Edersee
    Der Edersee, entstanden aus der Staumauer im Edertal. Zurzeit ist dort um etwa die Hälfte weniger Wasser.

    Blick auf Kassel von der Wilhelmshöhe
    Blick von der Wilhelmshöhe, direkt unter dem Herkules, auf Kassel. In Wirklichkeit noch viel atemraubender. Leider war Herkules eingerüstet. Die ominösen Fotos

  • 5 Dinge

    Schön, schön, das erste Stöckchen also, das mich getroffen hat. Da möchte man nicht unhöflich sein und freundlich die Fragen beantworten. 5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
    1. Ruhe
    2. eine funktionierende Netzwerkkarte
    3. Geld
    4. eine funktionierende Beziehung
    5. ein Arena-Abo oder alternativ eine Dauerkarte für den Club inklusive kostenlosem Transfer zu allen Spielen

    5 Dinge die ich habe, aber lieber nicht hätte:
    1. Stress
    2. Ärger
    3. ein Premiere-Abo
    4. eine dreckige Wohnung
    5. hmm, nix – ich pflege ja in der Regel, mich von Dingen zu trennen, die ich nicht haben möchte

    5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
    1. keine Freizeit
    2. Katzen(haar)allergie
    3. Ungewissheit
    4. ein Kostüm für Halloween
    5. Übergewicht

    5 Menschen, die dies noch nicht beantwortet haben, von denen ich mir das aber wünsche:
    1. Claudi
    2. Tommy
    3. Achim
    und zwei andere, die das Stöckchen gerne hätten

  • Still under 30

    Vielen Dank für die Glückwünsche, die mich gestern online und offline erreichten. 27 fühlt sich nicht wirklich anders an als 26, schließlich ist die Differenz zu 25 noch kleiner als zu 30. 😉

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